Lauda: Vertrag mit Webber noch nicht unterschrieben
Der Österreicher erklärt warum die Fahrerpaarung der "Raubkatzen" für 2003 noch nicht steht und spricht über Arrows
(Motorsport-Total.com) - Für Jaguar-Teamchef Niki Lauda und seine beiden Piloten ist die Saison 2002 nicht so verlaufen wie man sich das angesichts der viel versprechenden Windkanaldaten im Winter 2001/2002 zunächst erhofft hatte.

© Jaguar Racing
Lauda befürchtet, dass Arrows Cosworth Racing das Geld schuldig bleiben wird
Nach mehreren personellen Veränderungen und einigen teils mehr, teils weniger starken Veränderungen am Jaguar-Boliden steht nun, vor dem 15 von insgesamt 17 Grand Prix, fest, dass die beim Belgien-Grand Prix eingesetzte neue Vorderradaufhängung die letzte Komponente war die der Namen "Raubkatze" bislang nicht zur Ehre reichenden Leistungsfähigkeit des Jaguar-Autos zu Gute kam. Fortan will man sich auf die Konstruktion des R4 konzentrieren.
Im Interview mit 'Sport 1' verriet Niki Lauda, dass er sich in den nächsten Tagen hauptsächlich wegen der Fahrerpaarung des Rennstalls Gedanken machen muss. Während feststeht dass Pedro de la Rosa auch nächste Saison für Jaguar Racing fahren wird (O-Ton Lauda: "Ja, der hat einen Vertrag), ist noch immer unklar wer der Teamkollege des Spaniers werden wird. Als aussichtsreichster Kandidat neben Eddie Irvine, dessen auslaufenden Vertrag man aus Loyalität verlängern könnte, wird nach wie vor Mark Webber gehandelt. Doch zur Enttäuschung von Lauda sind die Verhandlungen mit dem Australier ins Stocken geraten. Der Grund dafür liegt in Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der seinen Schützling wohl nur im Gegenzug für Cosworth-Motoren oder ein beträchtliches Handgeld gehen lassen will.
Befragt, ob denn der Deal mit Webber, wie überwiegend von der englischsprachigen berichtet, nicht schon längst in trockenen Tüchern sei und hinter der bisher nicht erfolgten Bekanntgabe eine Strategie stecke, antwortete Lauda: "Bisher nicht. Stoddart zuckt immer noch mit einer Option auf ihn herum. Also haben wir noch nicht entschieden, was wir mit Irvine oder Webber machen."
Neben dem Thema Fahrerpaarung beschäftigt Lauda als Vorsitzenden der Premier Performance Division, zu welcher neben Jaguar Racing, die Elektronikfirma Pi und die Motorenschmiede Cosworth gehört, derzeit auch der Fall Arrows. Tom Walkinshaws Rennstall ist dem Motorenlieferanten nämlich einige Millionen schuldig geblieben, doch für ein klärendes Gespräch zwischen Lauda und Walkinshaw stehen die Chancen eher schlecht: "Mich stört es, dass er nicht am Kurs auftaucht. Denn nur wenn er auftaucht, kann ich um mein Geld kämpfen. Wenn er nicht auftaucht, bleibt er mir das Geld schuldig", so Lauda, der befürchtet dass Arrows in Konkurs geht. Als Konsequenz auf das anhaltende Hin und Her im Fall Arrows soll nun auch Cosworth bei Gericht seine Ansprüche als Gläubiger geltend gemacht haben.

