• 12.03.2014 13:47

  • von Timo Pape

Lauda über Marko: "Er ist der gleiche Egoist wie ich"

Niki Lauda und Helmut Marko plaudern über die Personalsituation bei Red Bull und Mercedes sowie über ihr spezielles Verhältnis zueinander

(Motorsport-Total.com) - Die Situation bei Red Bull ist derzeit bekanntermaßen ziemlich angespannt. Nach desolaten Testfahrten hofft das Weltmeisterteam für Melbourne in erster Linie, die Zielflagge zu sehen - eine Topplatzierung scheint in weiter Ferne. Zudem muss die Mannschaft aus Milton Keynes schmerzliche Personalabgänge zur Konkurrenz hinnehmen. Neben dem schwerwiegenden Verlust von Chefaerodynamiker Peter Prodromou an McLaren nach der Saison 2014 wildert auch Mercedes bei den Bullen.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Niki Lauda

Helmut Marko und Niki Lauda frühstücken oft gemeinsam zusammen Zoom

So hat der Stuttgarter Konzern nicht nur Mark Ellis als Performance-Direktor abgeworben, sondern auch Simulationschef Giles Wood. Beide sollen im Juni bei Mercedes anfangen. Und wenn es nach Aufsichtsratschef Niki Lauda ginge, würde die Bullenjagd weitergehen - der Österreicher hat die ganz großen Fische im Visier: "Der Niki kommt fast jeden Tag bei uns vorbei wegen dem Newey (Chefdesigner; Anm. d. Red.), und am liebsten wäre es ihm, wenn der Sebastian (Vettel) auch gleich mitkommt. Das sind wir schon gewohnt", erzählt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko bei 'Servus TV'.

"Frühstücken, Achtung, Frühstücken!", entgegnet Lauda süffisant. Marko lässt sich jedoch nicht beirren und fährt fort: "Aber der Newey benötigt ein Umfeld, das ihm die Freiheiten lässt, wo er seine Arbeitsweise, die ja auch nicht ganz unkompliziert ist, ausleben kann. Mit Newey sind wir uns einig, glaube ich." Auch wenn der Red-Bull-Chefdesigner in diesem Winter offenbar über das Ziel hinausgeschossen ist, gilt er nach wie vor als das derzeit größte Ingenieursgenie der Formel 1 - einen Verlust Neweys könnte Red Bull womöglich kaum abfedern.

"Wir haben zwei Leute verloren: Der eine ist der Chef der Aerodynamik, der andere der Chef der Simulationsabteilung", bedauert Marko. Lauda ist sich keiner Schuld bewusst: "Einer zu McLaren (Prodromou; Anm. d. Red), einer zu Mercedes (Wood) - also da kannst du mir auch keinen Vorwurf machen. Und bei Newey und bei Sebastian erklärst du mir immer, die haben Verträge bis 2017. Also brauchen wir vor 2017 gar nicht darüber reden."

"Und warum kommst du dann jeden Tag?", hakt Marko nach. "Frühstücken. Hallo! Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass wir zwei ein gutes, angespanntes Verhältnis haben - je nach Situation halt. Freunde habe ich keine, er auch nicht. Er ist der gleiche Egoist wie ich", meint Lauda. "Aber was habe ich gestern gesagt: Sei nicht grantig, ich nehme dich mit. Dann sind wir gemeinsam in meinem Flieger hergeflogen. Und immer, wenn ich ihn mitnehme, sage ich: Dafür lässt du mich frühstücken! Dann sagt er ja, und die Sache ist erledigt."

"Freunde habe ich keine, er auch nicht. Er ist der gleiche Egoist wie ich." Niki Lauda

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