Lauda: Testverbot ist schlecht für Jaguar
Das Testverbot trifft laut Aussage von Niki Lauda sein Team doppelt hart - Fortschritte nur durch weitere Testfahrten
(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Jaguar-Team beim Heim-Grand Prix in Silverstone zunächst noch Probleme damit hatte den umfangreich modifizierten R3B abzustimmen und dessen Verhalten zu verstehen, sodass man das Leistungspotenzial voll ausschöpfen kann, offenbarte die Performance vor einer Woche in Frankreich, dass man nun immer besser zurechtkommt und die monatelange Arbeit des Designteams im Windkanal tatsächlich etwas gebracht. In Magny-Cours lag sogar ein WM-Punkt für die Truppe von Niki Lauda im Bereich des Möglichen, doch am Ende blieb dieses Erfolgserlebnis auf Grund eines Heckflügelbruchs verwehrt.
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Lauda sieht im Testverbot Probleme für sein Team weitere Fortschritte zu machen
Dass die gute Leistung in Frankreich nicht nur den Michelin-Reifen zuzuschreiben war, bestätigte Eddie Irvine im Freien Training am Freitag auf dem umgebauten Hockenheimring. Der Nordire hatte in 1:17.136 Minuten die sechstschnellste Zeit des Tages realisieren können. Auf die Tagesbestzeit fehlte ihm nur eine Sekunde. Doch wenngleich die Konkurrenz angesichts dieser guten Zeit gleich vermutete man wäre mit wenig Benzin unterwesen, so muss man am Ende doch erst einmal diese Zeit fahren. "Wir sind mit wenig Sprit gefahren", bestätigte Niki Lauda, sah trotz dieser Tatsache die eigene Leistung aber nicht geschmälert: "Es wird immer besser, doch wir müssen erst abwarten wie wir am Samstag abschneiden", erklärte der Österreicher aber auch, dass die Freitagszeiten im Grunde nicht viel Wert sind und man sich dessen bewußt sei.
Gerade jetzt, wo das Jaguar-Team besser zu werden scheint, sieht Lauda durch das bis zum September bestehende Testverbot jedoch Schwierigkeiten auf seine Jungs zukommen, denn der Heckflügelschaden an Irvines Auto in Magny-Cours im Rennen, sowie die Motorenschäden mit dem neuen CR4-Aggregat zeigen, dass man durchaus Bedarf für weitere Testfahrten hätte. Schließlich nützten einem Computersimulationen nicht viel, wenn man die dort aufgezeigten Werte am Ende nicht überprüfen kann. Zu diesem Zweck testet man ja schließlich. Und da auch der Jaguar R3B nicht perfekt ist, schmerzt es das Team aus Milton Keynes besonders jetzt nur die Rennwochenenden zur Verfügung zu haben an denen man weitere Erfahrungen mit dem Auto sammeln kann.
"Die Testunterbrechung hilft uns nicht, denn wir befinden uns gerade in dem Prozess alles auf die Reihe zu bekommen. Doch was sollen wir machen, Regeln sind Regeln und sie gelten für alle", sagt Lauda, der darauf hofft, dass man trotzdem weitere Fortschritte machen und noch mehr Leistung aus dem R3B herausholen kann.