• 08.06.2014 20:46

  • von Dennis Hamann

Lauda: Es gibt keine Vorschriften für unsere Fahrer

Die Stimmung bei Mercedes ist angespannt - doch Teamchef Niki Lauda ist bemüht zu betonen, dass der Kampf zwischen den Fahrern nur auf der Strecke stattfindet

(Motorsport-Total.com) - Jederzeit kann die Stimmung bei Mercedes kippen. Mit zwei Vollgas-Tieren wie Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Team ist der Stress um die Vorherrschaft im Team fast schon vorprogrammiert. Hamilton sorgte auch schon 2007 dafür - damals noch bei McLaren -, dass sein damaliger Teamkollege Fernando Alonso das Handtuch warf und zurück zu Renault wechselte.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Niki Lauda

Niki Lauda will in seinem Team pures Racing Zoom

Doch die Teamführung von Mercedes betont weiterhin, wie gut sich Rosberg und Hamilton verstehen. Die beiden kennen sich schon seit der Jugend im Kart. Doch noch nie war die Lage so brenzlig wie aktuell. Beide kämpfen um die Krone der höchsten Rennsport-Klasse der Welt. Klar, dass da keiner nachgeben will und dem Teamkollegen den Hof macht. Trotzdem sei die Stimmung zwischen den Fahrern aber nach wie vor gut, wie Niki Lauda gebetsmühlenartig betont: "Die haben privat keine Probleme miteinander."

"Wenn sie aber das Visier runterklappen, dann will jeder gewinnen", erklärt Lauda im Nachklapp. "Unsere Strategie ist relativ simpel: einfach nur Vollgas geben. Aber eine Garantie für gute Stimmung im Team kann ich damit natürlich nicht geben." Der ehemalige Teamchef Eddie Jordan erinnert Lauda daraufhin an eine Aussage, als Lauda in Monaco meinte, dass seine Fahrer bei ihm antreten müssten, sollten sie auf der Strecke etwas Dummes machen.

Doch Lauda reagiert gelassen auf Jordans Anekdote und meint nur: "Ja, ich bin wie ein strenger Vater. Aber lass die beiden Rennen fahren, lass sie miteinander kämpfen. Unsere oberste Prämisse ist es, sie voll fahren zu lassen, aber sie müssen trotzdem vorsichtig mit den Reifen und den Bremsen sein. Also schauen wir einfach, wer den besseren Job macht. Aber wenn sie die Visiere runterklappen, haben sie vor nichts und niemandem Angst, auch nicht vor mir", grinst Lauda.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Kanada


Auch bei der Frage nach der fairen Aufteilung der Freizeit der Fahrer bleibt Lauda gelassen. Vor dem Grand Prix von Kanada flog Hamilton nämlich nach Los Angeles, um mit seiner Freundin Nicole Scherzinger ein "Liebes-Jubiläum" zu feiern. Währenddessen saß Nico Rosberg im Werk und arbeitete im Simulator. Lauda weicht bei der Frage geschickt aus und meint: "Alle privaten Geschichten haben keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Lewis und Nico sind trotzdem nur wenige Zehntel voneinander getrennt. Da spielt das Jubiläum keine Rolle."

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