• 17.10.2004 10:31

  • von Fabian Hust

Lauda: "Coulthard war zu loyal"

McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard steht nach elf Jahren in der Formel 1 vor seinem Karriere-Ende

(Motorsport-Total.com) - Um die Zukunft von David Coulthard in der Formel 1 ist es schlecht bestellt. Nach elf Jahren in der Formel 1, zwei davon bei Williams, war McLaren-Mercedes nicht mehr gewillt, den Vertrag mit dem Schotten zu verlängern. Dass "DC" so lange bei den "Silbernen" blieb, war kein Zufall. Der 33-Jährige war beliebt, weil sein "Gentleman-Auftreten" perfekt zu jenem des Teams passte.

Titel-Bild zur News: Haug und Lauda

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im Gespräch mit Niki Lauda

Doch auf der Strecke waren die Glanztaten des Rennfahrers zu spärlich gestreut. Seit 1998 ist das Team ohne WM-Titel, 1999 holte man den letzten Fahrertitel. Teamchef Ron Dennis sah sich gezwungen zu handeln, und verpflichtete mit Juan-Pablo Montoya für die kommende Saison einen Fahrer, von dem er glaubt, dass er das Zeug hat, besser mit Kimi Räikkönen mithalten zu können. Coulthard zog gegen den Finnen wie gegen dessen Vorgänger Mika Häkkinen meistens den Kürzeren, auch wenn er beide hin und wieder in den Schatten stellen konnte.#w1#

Der derzeit nach Michael Schumacher erfolgreichste Formel-1-Pilot im Feld hat kaum noch eine Chance, in der "Königsklasse des Motorsports" bleiben zu können. Der 13-fache Grand-Prix-Sieger hatte einen Vorvertrag bei Jaguar Racing unterschrieben, dann gab Ford den Rückzug aus der Formel 1 bekannt. Eine Rückkehr zu Williams ist nicht machbar, sollte Jenson Button bei BAR-Honda bleiben. Und auch bei BAR setzt man im Falle eines Verlustes von Button lieber auf "junges Blut" und plant die Beförderung von Testfahrer Anthony Davidson.

Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda tut David Coulthard leid: "So wie es aussieht, ist seine Formel-1-Karriere zu Ende", wird der Österreicher von der 'Welt am Sonntag' zitiert. In den Augen des Österreichers war Coulthard in den letzten Jahren "zu konstant und loyal": "Wenn man so viele Jahre immer nur für ein Team fährt, verpasst man die Chance sich als eigenständiger Leistungsträger zu profilieren. Die Leute wissen nur, wie gut oder schlecht David bei McLaren war. Wenn das Auto gut war, war er gut. War das Auto schlecht, war er auch schlecht. Also weiß jetzt keiner, wie gut er wirklich ist."