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  • 17.10.2004 10:59

  • von Fabian Hust

Barrichello: "Jetzt erfahre ich mehr Unterstützung..."

Rubens Barrichello erklärt, warum er nach dem Titelgewinn von Teamkollege Schumacher plötzlich deutlich stärker unterwegs ist

(Motorsport-Total.com) - In den ersten 14 Rennen der Saison hatte Rubens Barrichello gegen Teamkollege Michael Schumacher keine Chance. Während sich der Deutsche zwölf Siege sicherte, sah der Brasilianer die Zielflagge sieben Mal als Zweiter und vier Mal als Dritter. Doch dann fixierte sich Schumacher in Belgien mit einem zweiten Platz hinter Kimi Räikkönen vorzeitig seinen siebten WM-Titel und plötzlich gewann "Rubinho" die folgenden zwei Rennen in Italien und China. Purer Zufall?

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello: Kaum ist "Schumi" Weltmeister, siegte er zwei Mal

"Um ganz ehrlich zu sein, ich habe nichts an meiner Einstellung oder an meinem Auto verändert. Ich hatte nur plötzlich etwas mehr Unterstützung vom Team...", antwortet der 32-Jährige auf die Frage der 'Bild am Sonntag' vielsagend, warum er nicht die ganze Saison so stark gefahren ist. Von einem "Siegverbot" möchte der neunfache Grand-Prix-Sieger nichts wissen, es habe "vielmehr mit Zufall und eben etwas mehr Unterstützung" zu tun.#w1#

Der Paulista ist "überzeugt", dass beide Piloten während der Saison das gleiche Material zur Verfügung gestellt bekommen: "Der Unterschied ist nur, dass Michael schon länger bei Ferrari ist, mehr Leute um sich und damit eine etwas engere, psychologische Verknüpfung zum Team hat."

Trotz aller Niederlagen gibt Barrichello bekanntermaßen den Traum vom Titel nicht auf, das sei "absolute Realität" und "keine Phantasie". Er werde erst das Handtuch schmeißen, wenn er erkennt, dass sein Teamkollege besser ist als er und das sei bisher nicht der Fall, weil er überzeugt davon ist, dass er genauso schnell ist wie "Schumi".

Den Vorwurf, er sei nicht ausreichend cool genug, um Weltmeister zu werden, lässt Barrichello nicht stehen, auch wenn er zugibt, dass er emotionaler ist als der Champion, aber nur im Leben und nicht auf der Strecke. Früher sei er dies auch im Auto gewesen und habe dafür Lehrgeld bezahlen müssen: "Jetzt bin ich genauso ein fahrender Kühlschrank wie Michael."