Erstes Training in Monza: Land unter!

Ein Gewitterregen beendete das erste Freie Training in Monza um vier Minuten früher als geplant - Adrian Sutil mit wertloser Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Mechaniker nicht mehr schrauben, sondern Wasser aus den Boxen befördern, wenn aus Kies- überflutete Wasserbetten werden und wenn es blitzt und donnert, dann sind das keine Szenen aus einem Hochwasser-Katastrophenfilm, sondern dann sprechen wir vom ersten Freien Formel-1-Training zum Grand Prix von Italien.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Zum Auftakt in Monza herrschten Bedingungen wie beim Weltuntergang

Ausgerechnet in Monza, wo die Königsklasse normalerweise von Sonnenschein verwöhnt wird, trafen die schlechten Wetterprognosen heute voll ein. Von Anfang an war die Strecke im Königlichen Park feucht, aber nach knapp einer Stunde begann es richtig zu regnen und in den letzten 20 Minuten herrschte dann derartige Weltuntergangsstimmung, dass an regulären Fahrbetrieb nicht mehr zu denken war. Vier Minuten vor Schluss wurde ganz abgebrochen.#w1#

Kuriose Szenen in der Boxengasse

Sportlich gesehen ist das nicht weiter tragisch, denn die Teams haben ohnehin erst kürzlich in Monza getestet, aber das Gewitter sorgte sehr wohl für einige Komplikationen, denn die TV-Kollegen von 'Premiere' hatten einige Sendeausfälle und die Mechaniker hatten alle Hände voll zu tun, das Wasser aus den Garagen fernzuhalten, weil die Kanäle überfordert waren! Somit waren dann auch die Zeiten völlig belanglos.

In der zumindest noch halbwegs trockenen Anfangsphase war Adrian Sutil (Force-India-Ferrari/18 Runden) mit einer Bestzeit von 1:32.842 am schnellsten unterwegs, gefolgt von Rubens Barrichello (Honda/+ 0,586/14 Runden) und Giancarlo Fisichella (Force-India-Ferrari/+ 0,853/19 Runden). Schnellster Regenfahrer war Timo Glock (Toyota/13 Runden) in 1:36.800 Minuten vor Nico Rosberg (Williams-Toyota) und Fernando Alonso (Renault).

Jede Menge Ausritte und Dreher

Abgedeckter Boxenstoppplatz

Kurios: Einige Teams deckten den Gummiabrieb an der Box mit Planen ab Zoom

Insgesamt fuhren 14 von 20 teilnehmenden Piloten eine gezeitete Runde; eine Installationsrunde absolvierten sogar alle 20. Angesichts der schwierigen Bedingungen gab es auch zahlreiche Ausritte, aber keiner davon hatte ernsthafte Konsequenzen. Am spektakulärsten segelte noch Kazuki Nakajima durch das Kiesbett der Curva Grande, weil der Williams-Toyota-Pilot mutig genug war, einen schnellen Run auf Trockenreifen zu riskieren.

Und so waren es mangels Fahraction die kuriosen Szenen in der Boxengasse, an denen man sich erfreuen konnte. Ferrari beispielsweise deckte den Boxenstoppplatz mit Plastikplanen ab, damit der mühevoll gelegte Reifenabrieb für mehr Grip beim Losfahren nicht vom Regen weggewaschen wird. Auch prominente Gäste waren heute schon da, unter anderem Fußballer Marco Materazzi sowie die Ex-Formel-1-Stars Jean Alesi und Mika Salo.