• 31.12.2013 09:29

  • von Christian Schrader

Kwjat im Toro Rosso? Razia verteidigt Freund Felix da Costa

Wenn es nach Luiz Razia geht, würde nicht Daniil Kwjat, sondern Antonio Felix da Costa im Toro Rosso sitzen - Brasilianer sieht unter anderem kommerzielle Gründe

(Motorsport-Total.com) - Im kommenden Jahr darf sich Daniil Kwjat an der Seite von Jean-Eric Vergne bei Toro Rosso versuchen. Der junge Russe erhält beim Team aus Faenza den Vorzug vor dem unter anderem gehandelten Portugiesen Antonio Felix da Costa. Diese Wahl scheint Luiz Razia ein Dorn im Auge, doch der Brasilianer ist bei seiner Ansicht vorbelastet.

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Luiz Razia hätte lieber Antonio Felix da Costa im Toro Rosso gesehen Zoom

"Ich bin des Teufels Advokat, weil ich mit Antonio befreundet bin", sagt Razia gegenüber 'TotalRace'. "Ich habe aber gesehen, dass Antonio im Regen eine viel stärkere Pace hatte als Kwjat", ist seine Einschätzung der beiden Nachwuchspiloten. Sein Argument: "Antonio Felix da Costa hat drei Rennen in der Renault-World-Series gewonnen."

Kwjat wurde im Gegenzug mit ebenfalls drei Siegen Meister in der GP3. "Wir wissen aber, dass das nicht alles ist", so Razia weiter zur Wahl des Russen. "Es war klar, weil im kommenden Jahr in Russland ein Grand Prix stattfindet und die Formel 1 einen Russen braucht."

"Es ist eine Kategorie, in die viel Politik reinspielt, und darüber hinaus wird sie von einer russischen Bank gesponsert, was auch geholfen hat", betont der Brasilianer. "Toro Rosso hat Schwierigkeiten, wie jeder andere auch. Es war also eine Situation, in der alles zusammenkam."

Die Erfahrung, einen fast sichergeglaubten Platz in der Königklasse noch zu verlieren, musste Razia zu Beginn des Jahres machen: Der 24-Jährige schien sein Stammcockpit beim Marussia-Team sicher zu haben, aufgrund ausgebliebener Sponsorenzahlungen wurde der Brasilianer jedoch kurz vor Saisonbeginn durch den Franzosen Jules Bianchi ersetzt.

Mit seinem Einstieg bei Toro Rosso überspringt Kwjat, wenn man so will, die "zweite Klasse" des Motorsports. Das sei für Razia nicht das Problem, wie er hervorhebt: "Kimi Räikkönen kam direkt aus der Formel Renault und mehrere Piloten kamen direkt aus der Formel 3." Das seltsame sei nicht, dass Kwjat aus der GP3 kommt, versichert Razia, denn auch da könne ein Pilot das nötige Talent unter Beweis stellen, um gleich mehrere Klassen zu überspringen.