• 28.05.2010 19:28

  • von Roman Wittemeier

Kubica über Vertragsgedanken und Rennchancen

Robert Kubica rechnet für den Grand Prix der Türkei mit einem Kampf gegen Mercedes - An einen Vertrag für 2011 denkt der Pole bislang nicht

(Motorsport-Total.com) - Als Robert Kubica sich am Ende des vergangenen Jahres für einen Wechsel zu Renault entschieden hatte und die Franzosen im Anschluss den Besitzer wechselten, vermuteten viele Beobachter, dass der Pole aufs falsche Pferd gesetzt hätte. Diese Einschätzung bestätigte sich nicht. Kubica konnte mit dem R30 viele starke Leistungen zeigen und sich damit auch in eine gute Position für zukünftige Vertragsgespräche manövrieren.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica konnte sich mit dem Renault mehrfach gut in Szene setzen

"Monaco war ein gutes Wochenende, aber das Auto hat mir auch sehr geholfen. Der Wagen war wirklich einfach zu fahren. So etwas ist gerade in Monaco wirklich sehr hilfreich", blickt Kubica zurück. Lachend fügt der Pole hinzu: "Als ich mir das Rennen im Fernsehen anschaute, habe ich mich etwas erschreckt. Mir war beim Fahren gar nicht klar, wie nah ich den Leitplanken war. Vermutlich habe ich die Leitschienen 30 oder 40 Mal berührt."#w1#

"Aber es war eben auch das nötige Glück dabei. Es ging alles gut. Wir hatten dort unsere große Chance und haben sie ganz gut genutzt", fasst Kubica seine Fahrt auf das Monaco-Podest zusammen. Die starken Leistungen des Neuzugangs bereiten dem Team viel Freude. Nur zu gern würde man den Krakauer auch 2011 im Team haben. "Es gibt da keine Entscheidung. Das interessiert mich jetzt noch nicht. Irgendwann wird der Zeitpunkt für eine Entscheidung kommen. Ich habe keinen festen Fahrplan - vielleicht in zwei, drei Monaten."

"Wenn man mich nicht ständig danach fragen würde, dann spielte das kommende Jahr sicherlich überhaupt keine Rolle in meinen Gedanken", macht Kubica klar. "Erst einmal konzentriere ich mich auf meinen Job. Ich muss Fahren und wir als Team müssen das Auto voranbringen. Wenn dann irgendwann der Zeitpunkt für eine Entscheidung kommt, dann werde ich sie treffen." Ob Ferrari schon angeklopft hat? "Nein" - so die kurze Antwort des schnellen Polen.


Fotos: Renault, Großer Preis der Türkei


Kubica möchte lieber über die aktuellen Geschehnisse in der Formel 1 plaudern. Im Freien Training am Freitag war Renault gut, aber nicht herausragend. "Das war klar", so der neue Star bei den Franzosen. "Monaco lag unserem Auto sehr gut, Istanbul ist eine ganz andere Geschichte. Hier ist die Strecke breiter, es gibt mehr schnelle Kurven. Ich bin sicher, dass wir hier nicht ganz so konkurrenzfähig sind. Aber wir geben trotzdem unser Bestes."

Auch wenn der R30 die schnelle Kurve acht nicht besonders mag, hat Kubica an jener Stelle viel Freude. "In der Ecke arbeiten die Fliehkräfte über viele Sekunden, das geht ganz schön auf den Nacken. Auch die Reifen leiden in der Kurve sehr. Wir müssen da im Rennen sehr vorsichtig sein, vor allem zu Beginn mit viel Benzin. Aber mit unserem neuen Frontflügel sind wir gut dabei und vielleicht können wir Mercedes wieder ärgern."