• 12.05.2006 10:04

  • von Marco Helgert

Kubica: "Möchte kein Showman sein"

Der BMW Sauber F1 Team Testfahrer ist zufrieden mit seiner momentanen Situation und lässt sich auch von den Medien in Polen nicht verrückt machen

(Motorsport-Total.com) - Für viele kam Robert Kubica aus der Versenkung, Kenner der Motorsportszene verfolgten seine Karriere jedoch schon länger. Doch wie er seinen Einstieg als Formel-1-Testfahrer absolvierte, rang auch den Skeptikern unter ihnen Respekt ab. Kubica ist abgeklärt und fokussiert, erlaubt sich keine dummen Fehler und ist darüber hinaus auch noch sehr schnell.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica möchte sich nicht in den Mittelpunkt drängen

An die Zukunft mag der Pole aber noch nicht recht denken, er lebt ihm Hier und Jetzt. Mit der Formel 1 sei ein Traum in Erfüllung gegangen. "Ich bin hier und darüber bin ich sehr glücklich", erklärte er gegenüber 'Reuters'. Während er in der Formel 1 vorrangig am Freitag in den Mittelpunkt rückt, ist er in Polen schon ein gefeierter Star.#w1#

"Meine Karriere wird letztlich nicht davon abhängen, was in den Zeitungen in Polen geschrieben wird", fuhr er fort. Vielmehr müsse er als Fahrer überzeugen - auch außerhalb seiner Heimat. "Ich möchte ein Fahrer sein, kein Showman." Große Töne vernimmt man selten von ihm, seine Zuversicht und sein Selbstvertrauen aber sind spürbar.

Mit seinem Verhalten und Auftreten erinnert er ein wenig an Nick Heidfeld, dessen Teamkollege beim BMW Sauber F1 Team er im kommenden Jahr werden könnte. Der Vertrag von Jacques Villeneuve läuft Ende 2006 aus, der Weg wäre frei. Doch Kubica sieht nichts als gegeben an, zumal sich Villeneuve teamintern einen guten Status erarbeitet habe.

"Jacques leistet in diesem Jahr wirklich gut Arbeit. Ich denke, er macht einen besseren Job als viele erwartet haben", erklärte er. "Ich sehe keinen Grund, warum er Ende des Jahres aufhören sollte." Er habe nur bedingt Einfluss auf die Entwicklungen und seine Zukunft, daher gelte seine volle Konzentration seinen momentanen Aufgaben.

Richtig unglücklich, keine Rennen fahren zu dürfen, ist er zudem gar nicht. Nach Jahren der Entbehrungen beim Kampf durch die Nachwuchsserien tue eine Pause sogar recht gut. "Nach elf Jahren Rennsport ist es manchmal gut, sich auszuruhen", so der 21-Jährige. Das Rennen fahren vermisse er dennoch. "Aber ich hatte es mir schwerer vorgestellt, nicht im Auto zu sitzen und den anderen zuzusehen."