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Kubica: "Letzte Zehntel sind am schwierigsten"

Die Renault-Piloten Robert Kubica und Vitaly Petrov ziehen Bilanz und sind mit ihrer ersten Saisonhälfte 2010 durchaus zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Als derzeit WM-Sechster - vor Topstars wie Nico Rosberg, Felipe Massa und Michael Schumacher - war Robert Kubica bisher eine der großen Überraschungen der Saison 2010. Kaum jemand hätte Renault nach dem Teilrückzug des französischen Automobilherstellers und den eher bescheiden verlaufenen Wintertests ernsthaft zugetraut, die vier Topteams angreifen zu können, doch darauf fehlt nicht mehr viel.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica und Vitaly Petrov

Zufrieden mit der ersten Saisonhälfte: Vitaly Petrov und Robert Kubica

Dennoch würde Kubica nicht unbedingt sagen, dass die erste Saisonhälfte seine Erwartungen übertroffen hat: "Das kann man so oder so sehen", erklärt er. "Als Fahrer hoffst du immer auf ein Auto, das in der Lage ist, Rennen zu gewinnen. In der Realität sind das Team und ich aber mit der Zielsetzung in den ersten Grand Prix gegangen, im Qualifying die Top 10 zu erreichen. Wir hatten das Gefühl, das entspräche nach der guten Entwicklungsarbeit bei den Wintertests unserem Potenzial."#w1#

"Bis jetzt haben wir jedes Mal das dritte Qualifying erreicht und abgesehen von Bahrain bin ich nie schlechter als auf Platz sieben ins Ziel gekommen. Alles in allem dürfen wir mit dieser Ausbeute zufrieden sein. Natürlich gab es bei uns zu Saisonbeginn mehr Raum für Verbesserungen, aber wir haben den Abstand zu den Topteams verringert", spricht er die eher ansteigende Tendenz mit dem aktuellen Renault R30 an.

Das sei vor allem den Mitarbeitern in Enstone und Viry-Châtillon zu verdanken: "Die Jungs in den Workshops haben wirklich hart dafür gearbeitet, dass wir ein so hohes Entwicklungstempo anschlagen können", lobt Kubica. "Die letzten Zehntel bis zur absoluten Spitze sind am schwierigsten zu finden, aber ich finde, wir dürfen schon jetzt stolz sein auf das, was wir bislang erreichen konnten. Ich glaube, diese Ergebnisse hätte uns kaum jemand zugetraut."

Auch sein Teamkollege Vitaly Petrov wurde vor Saisonbeginn eher als Formel-1-Tourist belächelt, hat dieses Image aber mit soliden Leistungen rasch abgeschüttelt. Zwar ist der Russe bei Renault natürlich die klare Nummer zwei, aber phasenweise lässt er seinen Speed aufblitzen - und wenn man bedenkt, wie spät er ernsthaft in den europäischen Motorsport eingestiegen ist, dann kann auch er mit seiner ersten Saisonhälfte mehr als zufrieden sein.

"Es ist sehr schwierig, meine Gefühle auf den Punkt zu bringen - dafür ist in den vergangenen sechs Monaten einfach zu viel passiert", sagt Petrov. "In der Formel 1 muss ich auch weiterhin viel lernen, aber ich spüre, wie ich von Rennen zu Rennen immer besser werde und von Mal zu Mal effizienter mit dem Team und meinen Ingenieuren zusammenarbeite. Der Konkurrenzdruck in der Formel 1 ist einfach riesig."


Fotos: Renault, Großer Preis von Europa, Sonntag


"Dabei begeistert es mich immer wieder zu sehen, mit welchem Ehrgeiz und welchem Aufwand unser Rennstall den Renault R30 von Rennen zu Rennen weiter verbessert", meint er und fügt an: "Mir ist klar, dass Robert und ich für den Rest der Saison vor allem ein Ziel verfolgen müssen: Mercedes in der Konstrukteurswertung noch abzufangen! Dies ist ganz klar die Aufgabe, die sich das ganze Team gestellt hat."