• 10.05.2009 11:16

  • von Dieter Rencken

Kubica: "Keine Vorhersagen"

Der BMW Sauber F1 Team Fahrer über sein Qualifying, die gemachten Verbesserungen, die neue Hackordnung und das eigene Anspruchsdenken

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie lief dein Qualifying?"
Robert Kubica: "Es ist besser, wir kamen in das dritte Qualifying. Ich war sogar etwas überrascht, denn ich brauchte in Q2 nur einen Satz neuer Reifen. Damit sparten wir einen Satz für Q3. Aber wir hatten dann beim letzten Versuch ein Problem, weswegen wir unser Programm nicht durchziehen konnten."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica ist auch nach dem schlechten Saisonstart nicht frustriert

Frage: "Wie machen sich eure vielen Veränderungen bemerkbar?"
Kubica: "Wir haben uns sicher verbessert. Aber die meisten anderen Teams wurden auch besser. Der Abstand ist zwar kleiner als bisher, aber noch immer groß. Man muss auch sehen, dass die Top-Teams in Q2 nicht voll pushen. Die Lücke war da sechs Zehntel, das ist besser als eine Sekunde. Aber ich weiß nicht, wie groß der Abstand genau ist. Ich denke, wir sind aber näher als eine Sekunde dran. Das ist besser als in den vergangenen Rennen."#w1#

Frage: "Was ist für das Rennen möglich?"
Kubica: "Vielleicht kämpfen wir um einen Punkt, aber das wird nicht einfach. Ohne das Problem im Qualifying hätten wir weiter vorn stehen können."

Keine Gedanken an die WM

Frage: "Hättest du für den Start hier lieber KERS an Bord?"
Kubica: "Wenn ich es nur für den Start und die Geraden einbauen, für die Kurven dann wieder ausbauen kann, dann wäre das schön. Aber meine Situation hat sich nicht groß geändert. Ich bin beim Einsatz von KERS weiter eingeschränkt."

Frage: "Ist die Meisterschaft schon gelaufen für euch?"
Kubica: "Rechnerisch ist das wohl noch möglich. Aber wir müssen realistisch sein, wir fahren nicht gegen Brawn oder auch Ferrari, die stark zugelegt haben. Wir müssen weiter arbeiten und uns verbessern, und ich hoffe, dass wir so früh wie möglich eine weitere Verbesserung haben werden. Wenn wir in der Position sind, um die Spitzenplätze zu kämpfen, können wir uns darüber Gedanken machen. Aber jetzt ist es klar, dass wir größere Probleme haben als darüber nachzudenken, wie wir Brawn schlagen können."

Frage: "Für wann ist denn das nächste Paket geplant?"
Kubica: "Für die Türkei. Der Hauptpunkt ist der Doppeldeckerdiffusor. Wir hoffen, dass das einen weiteren Schritt gibt. Wir haben uns hier in Barcelona verbessert, aber nicht so, wie wir das erhofft hatten. Es gibt noch viel aufzuholen."

Und Unberechenbarkeit des Motorsports

Frage: "Die Verbesserung bei euch entspricht knapp vier Zehntelsekunden. Hattet ihr mit mehr gerechnet?"
Kubica: "Wir haben uns so verbessert, aber wir brauchen weitere Strecken, um das einzuschätzen. In Barcelona haben alle gute Setups, jeder kennt die Strecke. Monaco wird ein guter Test sein. Aber da wird man sehen, ob das Auto guten mechanischen Grip hat."

Frage: "Konntest du vor diesem Hintergrund im Qualifying überhaupt alles aus dem neuen Paket herausholen?"
Kubica: "Man kann sich immer besser schlagen. Ich hatte eines meiner besten Qualifyings in der Formel 1 - bis auf den letzten Versuch im Schlussdurchgang. Da hatte ich ein Problem und konnte meine Zeit nicht mehr verbessern. Bis dahin war ich aber sehr gut."

Frage: "Seit Jahren kämpft ihr, an die Spitze zu kommen, und dann geht es in diesem Jahr zurück. Bei Brawn wiederum springt einfach an die Spitze. Was erzeugt das für ein Gefühl?"
Kubica: "Natürlich würde ich gern auch da vorn sein. Aber man in diesem Sport eben keine Vorhersagen treffen, das sagte ich schon immer. Man muss sicherstellen, dass man alles aus den eigenen Möglichkeiten herausholt. Aber man kann sich auch dann nicht sicher sein, dass man der Schnellste ist. Das ist eben Rennsport, da muss man nicht frustriert oder überrascht deswegen sein. Wir können auch so eine Menge daraus lernen."