• 23.04.2009 19:16

Kubica: "Ich erwarte keine Wunder"

BMW Sauber F1 Team Pilot Robert Kubica nahm in der Pressekonferenz Stellung zur aktuellen Lage seines Teams und dem möglichen Einsatz von KERS

(Motorsport-Total.com) - Drei Rennen, null Punkte: Robert Kubica hätte sich seinen Saisonstart 2009 sicherlich etwas ertragreicher vorgestellt. Der Pole in Diensten des BMW Sauber F1 Teams kam bislang noch nicht so auf Touren, wie er sich das vor dieser Saison gewünscht hatte. Beim vierten Rennen des Jahres wird der 24-Jährige allerdings einmal mehr das neue KER-System evaluieren und könnte das damit auch das Rennen bestreiten, wie er in der Pressekonferenz vor dem Wüsten-Grand-Prix zu Protokoll gab.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubicas Zuversicht hielt sich vor dem Rennen in Bahrain in Grenzen...

Frage: "Robert, du hattest einen eher bescheidenen Saisonstart. Lag das an der Zuverlässigkeit oder der Leistung?"
Robert Kubica: "Ich denke, das hat beides dazu beigetragen. In den ersten drei Rennen war vielleicht auch etwas Pech dabei. Das war sicherlich kein idealer Start in das Jahr, aber so ist es nun einmal. Wir hoffen, uns schon bald zu verbessern. Bahrain wird sicherlich schwierig werden, dennoch hoffen wir auf Punkte."#w1#

Bahrain-Tests sind kein entscheidender Vorteil

Frage: "Im vergangenen Jahr hast du hier die Pole geholt und bist auf P3 gefahren. In diesem Jahr habt ihr auch schon in Bahrain getestet. Wird sich das auszahlen?"
Kubica: "Wie du schon sagtest: Wir haben jede Menge positiver Erinnerungen an Bahrain. Obwohl wir Dritter geworden sind, hätte es kaum besser laufen können - wir sind damals schließlich hinter den beiden Ferraris ins Ziel gekommen, die hier im vergangenen Jahr wirklich stark waren. 2009 ist die Ausgangssituation für beide Teams eine vollkommen andere, sowohl für uns als auch für Ferrari."

"Wir sind hier gewiss nicht so stark, wie wir es schon einmal waren." Robert Kubica

"Wir sind hier gewiss nicht so stark, wie wir es schon einmal waren. Das macht die Lage für uns so knifflig. Wir haben zwar hier getestet, aber dabei saß ich nur einen Tag lang im Auto. Zwei Tage lang musste ich einem Sandsturm dabei zusehen, wie er über die Strecke fegte. Wenn, dann ist das nur ein kleiner Vorteil. Ich erwarte aber gewiss keine Wunder, nur weil wir hier im vergangenen Jahr gut unterwegs waren und weil wir hier getestet haben."

Frage: "Hättest du dir im vergangenen Jahr träumen lassen, dass du 2009 nach drei Rennen noch keine Punkte auf deinem Konto haben würdest?"
Kubica: "Es ist immer sehr schwierig, vorherzusagen, was in der Formel 1 passieren wird. Die gegenwärtige Situation unterscheidet sich aber sehr von der Lage im vergangenen Jahr. Jetzt gibt es eine ganze Reihe von neuen, starken Teams. Einige der arrivierten Topteams haben plötzlich zu kämpfen. So ist die Realität - aber deswegen muss man nicht gleich in Panik ausbrechen."

"Wir müssen einfach weiterarbeiten, uns verbessern und die Ruhe bewahren. Alle werden die gleichen Schritte einleiten, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen, damit wir unsere Ziele verwirklichen können. Die Situation ist gewiss nicht ideal, aber wir müssen uns dieser Aufgabe nun Schritt für Schritt stellen und versuchen, die Spitzenreiter einzuholen."

Kubica wird am Freitag mit KERS fahren

Frage: "Wie steht's mit KERS? Du hast es in China ausprobiert, wirst du das auch in Bahrain tun? Siehst du in KERS einen Vorteil?"
Kubica: "Ja, ich werde KERS am Freitag im Auto haben."

Frage: "...und dann abwarten, was am restlichen Rennwochenende geschehen soll?"
Kubica: "Genau. Der Plan sieht vor, dass wir KERS am gesamten Rennwochenende fahren werden."

"Es ist sehr schwierig für mich, KERS einzusetzen." Robert Kubica

Frage: "Wie hat es sich für dich angefühlt? Ist es in deinen Augen ein Vorteil?"
Kubica: "Naja, wenn es mir in China einen Vorteil gebracht hätte, dann hätte ich es wohl das ganze Wochenende über benutzt. Wie wir alle wissen, habe ich das System wieder ausbauen lassen. Dennoch war das Resultat am Samstag in China nicht das, was ich mir erwartet hatte. Es ist sehr schwierig für mich, KERS einzusetzen. Ich hoffe aber sehr darauf, dass ich in Bahrain in Punkto Balance und Gewichtsverteilung auf weitaus weniger Probleme stoßen werde."

Frage: "Viele Teams hatten schon deutliche Updates auf ihren Autos, wohingegen du im Prinzip noch mit dem Wagen von Australien unterwegs bist. Frustriert dich das?"
Kubica: "Nicht wirklich. So ist nun einmal die Realität. Wir haben bis dato eben noch keine großen Updates bekommen und werden hier auch keine einführen - von ein paar Kleinigkeiten einmal abgesehen. Im Prinzip haben wir das so schon in der vergangenen Saison gesehen, also ist das für mich nicht sonderlich frustrierend."

"Wir warten einfach auf das Paket für Barcelona, das hoffentlich einen großen Schritt nach vorne bedeuten wird. Nichtsdestotrotz arbeiten auch alle anderen. Jeder geht doch davon aus, in Barcelona ordentlich voran zu kommen, wenn die neuen Aerodynamik-Pakete eingeführt werden. Wir werden also in Barcelona erfahren, wo wir damit im Vergleich zur Konkurrenz stehen."

Testfahrten wären durchaus willkommen...

Frage: "Wir hatten nun vier Rennen innerhalb von fünf Wochen. Früher wärst du in der kommenden Woche zu Testfahrten ausgerückt. Freust du dich auf die Freizeit oder würdest du lieber einige neue Teile ausprobieren?"
Kubica: "In unserer Lage wäre es natürlich klasse, wenn wir ein paar Testtage hätten. Aber natürlich muss man dafür auch neue Sachen haben, sonst macht die ganze Geschichte ja überhaupt keinen Sinn. Ich denke aber, dass das prima wäre, wenn wir einfach nur irgendwo ein paar Runden abspulen könnten."

Frage: "Bedeutet das für dich, dass du stattdessen in der Fabrik sein und etwas Zeit im Simulator verbringen wirst?"
Kubica: "Wir werden sicherlich in der Fabrik vorstellig werden, aber das Problem an sich ist doch bekannt. Da braucht es nicht noch den Fahrer, um diesen Input zu liefern. Wir haben keinen Simulator, also wird es auch keine Simulation geben. Allerdings natürlich werden wir versuchen, dem Team bestmöglich zu helfen - soweit es uns Fahrern eben möglich ist. Aber wie ich schon sagte: Das Problem ist bekannt und wir brauchen keine weiteren Meetings oder dergleichen."