Kubica: "Hätte mehr Druck von McLaren erwartet"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem unglücklichen Rennen in Australien, wo er trotz des zweiten Startplatzes leer ausging, holte Robert Kubica heute in Malaysia das zweite Podium seiner Karriere nach: Hinter der Ferrari-Spitze fuhr der BMW Sauber F1 Team Pilot ein einsames Rennen zum besten Formel-1-Resultat seines Lebens. In der Rennanalyse war der stoische Pole dennoch nur unwesentlich gesprächiger als sonst...

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Erst mal ein Schluck Wasser, die Trinkflasche war nämlich heiß wie Tee...

Frage: "Robert, nach einem enttäuschenden Auftakt in Australien jetzt beim Heimrennen eures Hauptsponsors der zweite Platz. Was bedeutet das für dich?"
Robert Kubica: "In Australien war ich im Qualifying Zweiter mit einem kleinen Fehler, durch den ich die Pole-Position verloren habe, aber die Rennpace war dort nicht fantastisch, vor allem im ersten Stint. Wenn alles glatt gelaufen wäre, wäre ich dort auch mit Leichtigkeit auf das Podium gefahren."#w1#

In Malaysia alles für die Rennpace

"Hier haben wir uns das ganze Wochenende vor allem auf die Rennpace konzentriert. Mir war klar, dass uns einige Einstellungen im Qualifying ein bisschen bremsen würden, aber im Rennen hat es sich gelohnt, also bin ich sehr glücklich - für mich selbst, für das Team und für Petronas."

Frage: "Es war ein einsames Rennen für dich, nach vorne und hinten jeweils 20 Sekunden Abstand..."
Kubica: "Ja, das stimmt. Nur zu Beginn des Rennens hatte ich in der ersten Kurve ein hartes Duell mit Jarno (Trulli) und Nick (Heidfeld; Anm. d. Red.). Mein Start war nicht besonders, aber danach konnte ich mich von den Fahrern hinter mir absetzen. Ich hätte erwartet, dass McLaren mehr Druck macht, aber das ist zum Glück nicht passiert. Wir hatten das ganze Rennen hindurch eine gute Pace."

Frage: "Wann wurde dir klar, dass du heute Zweiter werden kannst?"
Kubica: "Als Massa abgeflogen ist."

Frage: "Hattest du danach keine Probleme mehr, zum Beispiel mit den Reifen?"
Kubica: "Nein. Als ich gesehen habe, dass Kovalainen 17 Sekunden hinter mir war, drei Runden später dann schon 18, da wusste ich, dass ich ohne technisches Problem Zweiter werde."

Frage: "Wie siehst du eure Pace im Vergleich zu Ferrari?"
Kubica: "Ich denke, Ferrari war in Australien ein Ausnahmefall, denn die waren nicht dort, wo wir sie erwartet hatten, hier aber schon. Uns fehlen ein paar Zehntel pro Runde, was nach einem Rennen über fast 60 Runden halt 20 Sekunden Abstand bedeutet."

Frage: "Zu Beginn hattest du die Ferraris noch vor dir. Konntest du sehen, wo sie besser sind?"
Kubica: "Ich weiß es nicht. Ihr Topspeed ist definitiv viel besser als unserer. Sie waren schneller, ja, aber man muss auch sehen, dass ich um einiges schwerer war als sie. Ich hatte erwartet, dass sie mehr davonziehen, als sie es schlussendlich getan haben. Wir hatten eine gute und konstante Pace."

Kräfteverhältnis noch nicht entschlüsselt

Frage: "Glaubst du, dass ihr im Moment schneller seid als McLaren-Mercedes?"
Kubica: "Ich denke, unsere Rennpace war besser als die von McLaren, aber es ist erst das zweite Rennen. Beim ersten Rennen waren wir langsamer, hier ein bisschen schneller. Wir müssen noch ein bisschen abwarten, um genau zu erkennen, wo wir wirklich stehen."

Frage: "Glaubst du, dass es an den Strecken liegt, ob ihr schneller oder langsamer seid?"
Kubica: "Das liegt an der Tagesform, am Setup - es gibt verschiedene Faktoren, die wir im Auge behalten müssen. In Australien war es sehr windig, was für uns ein Nachteil ist. Aber Rennen werden auch bei Wind gefahren, daher müssen wir in diesem Bereich arbeiten."

Frage: "Wie heiß war eigentlich die Trinkflasche im Auto gegen Ende des Rennens?"
Kubica: "Die ist schon zu Beginn des Rennens heiß gewesen, denn im Cockpit haben wir massive Temperaturen. Daher habe ich nicht viel getrunken, denn es war einfach zu heiß. Beim nächsten Mal nehme ich mir einen Teebeutel ins Cockpit mit!"

Frage: "Du warst im Qualifying jetzt zweimal schneller als dein Teamkollege Nick Heidfeld. Wie hast du dieses Geheimnis entschlüsselt?"
Kubica: "Ich weiß nicht. Im Vorjahr hatte ich viele Probleme, durch die meine Performance beeinflusst wurde. Dieses Jahr fällt es mir einfach leichter."