• 11.02.2010 22:37

  • von Stefan Ziegler

Kubica: "Große Schwierigkeiten haben Priorität"

Renault-Pilot Robert Kubica über die Kennenlernphase in einem neuen Team, den Renault R30 und das Finden des passenden Autosetups

(Motorsport-Total.com) - Fünf Testtage haben die Formel-1-Teams in diesem Rennjahr schon bestritten und Renault fand sich nach Abschluss der einzelnen Sessions zumeist im hinteren Teil des Klassements wieder. Für den neuen Stammfahrer Robert Kubica ist das aber kein Grund zur Besorgnis, schließlich kommt es im Februar keineswegs auf schnelle Zeiten an. Vielmehr setzt der Pole auf eine gute Basisarbeit.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica ist noch immer damit beschäftigt, den Renault R30 zu erforschen

"Auf die Konkurrenz habe ich noch nie zu sehr geschaut", sagt der 25-Jährige am Rande der Testfahrten im spanischen Jerez. "Wir wissen mehr oder weniger, wo wir uns verbessern müssen. Du versuchst eben immer, dein Bestes zu geben. Letztendlich heißt es ja nicht, dass man eine Sache nicht noch besser machen kann, nur weil sie schon gut ist", erläutert der neue Renault-Pilot.#w1#

"Wenn du aber neu in ein Team kommst, dann konzentrierst du dich zunächst auf die großen Probleme, die dich Leistung kosten. Große Schwierigkeiten haben einfach Priorität. Danach kannst du tiefer in das Feintuning einsteigen", meint Kubica. Erschwert wird dies freilich dadurch, dass sich Kubica 2010 erstmals als Stammfahrer mit einem Renault-Boliden auseinander setzen muss.


Fotos: Renault, Testfahrten in Jerez


Dabei gibt es durchaus einige Anlaufschwierigkeiten, wie der polnische Rennfahrer gesteht: "Um die technischen Charakteristiken eines Rennfahrzeugs kennen zu lernen, braucht man natürlich einige Runden. Nach diesen Testtagen habe ich schon mehr Wissen über das Auto gesammelt - darüber, was es mag und was es nicht mag", erläutert Kubica das Herantasten an ein neues Fahrzeug.

Der Renault R30 als gutmütiges Rennfahrzeug

"Außerdem haben die gleichen Änderungen am Setup nicht zwangsweise den gleichen Effekt auf alle Rennwagen. Ich habe schon ein paar Unterschiede zwischen dem festgestellt, was ich gewohnt war, und dem, womit ich es nun zu tun habe", so der frühere BMW Sauber F1 Team Fahrer. "Manche Einstellungen sind nicht so sensibel. Das ist besser, denn es verschafft dir ein breiteres Balancefenster."

"Es ist ja kein Geheimnis, dass wir im vergangenen Jahr ein sehr sensibles Auto hatten, das schwierig abzustimmen war. Der Renault ist diesbezüglich deutlich einfacher", meint Kubica. Eine Einschätzung des Kräfteverhältnisses liefert der Routinier aber nicht: "Die Leistung kann man nur schwer einschätzen. Sobald wir in Bahrain sind, werden wir es wissen", gibt Kubica zu Protokoll.

"Der Februar bedeutet ohnehin nichts. Das habe ich bei meinem früheren Team gesehen", hält der 25-Jährige abschließend fest. "Du kannst im Februar der König sein, aber im zweiten Rennen langsam. Es kann auch umgekehrt laufen - wie zum Beispiel 2008, als wir zu Beginn der Testfahrten sehr langsam waren und dann bei den ersten beiden Rennen aus der ersten Startreihe losfuhren."