• 25.03.2010 11:40

  • von Stefan Ziegler

Kubica: "Du gibst immer dein Maximum"

Renault-Pilot Robert Kubica sieht sich und sein Team auf einem guten Weg und hält das Überholproblem nicht für größer als in der Vergangenheit

(Motorsport-Total.com) - Aufgrund eines frühen Drehers konnte sich Robert Kubica beim Saisonauftakt der Formel 1 intensiv mit dem Überholproblem der "Königsklasse" auseinander setzen. Der polnische Rennfahrer fiel schon nach der ersten Kurve weit zurück und musste sich zunächst im Hinterfeld einsortieren. Doch dort arbeitete sich Kubica sukzessive nach vorne - und ist überzeugt davon: Früher war nicht alles besser.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica möchte mit Renault weiter auf die vier Spitzenteams aufholen

"Ich weiß nicht, ob wir ein komplett anderes Rennen erwartet hatten", sagt der 25-Jährige. "Mit dem, was wir in Bahrain gesehen haben, hatte zumindest ich gerechnet. Das war also keine große Überraschung. Aus meiner Sicht gab es dabei ohnehin einige sehr interessante Dinge zu entdecken. Ich denken aber nicht, dass wir eine schlechtere Show geboten haben als 2009. Es war genau gleich."#w1#

Nicht ganz, denn die neuen Rennställe der Formel 1 stellten kaum ein Hindernis für den Vorwärtsdrang des Renault-Piloten dar: "Zunächst bin ich recht einfach an den Autos vorbeigekommen, weil diese Teams deutlich langsamer waren. Aber selbst wenn du zwei Sekunden schneller bist, ist es schwierig, zu überholen - vor allem im Hinblick auf deine Reifen", erläutert Kubica.

"Selbst wenn du zwei Sekunden schneller bist, ist es schwierig, zu überholen" Robert Kubica

"Du weißt halt, dass du noch weitere 40 Runden damit auskommen musst. Du musst es langsam angehen lassen, weil sonst deine Bremsen überhitzen könnten. All diese Dinge bringen dich in eine Position, aus der heraus es noch schwieriger ist, ein Überholmanöver zu wagen", hält der Pole in Australien fest. "Früher hatten wir wenigstens noch unterschiedliche Benzinladungen."

"Jetzt hat jeder genau gleich viel Sprit im Tank und eine ähnliche Geschwindigkeit. Überholen ist also schwieriger geworden, aber so ist es nun einmal. Es ist halt jetzt ein anderes Rennen. Du musst mehr auf den Reifenabrieb und die Temperaturen achten. Das hängt allerdings auch von deiner Position und deiner Strategie ab", findet Kubica und fügt an: "Jetzt läuft insgesamt alles langsamer ab."

"Was auch immer du tust, du willst die Distanz schnellstmöglich meistern." Robert Kubica

"Wir fahren zum Teil acht Sekunden langsamer als in der Qualifikation. Als Fahrer gibst du aber dennoch immer dein Maximum. Was auch immer du tust, du willst die Distanz schnellstmöglich meistern", stellt der Renault-Fahrer heraus und fasst zusammen: "Weil wir nicht mehr nachtanken, haben wir aber mehr Stress und die Belastung ist größer - für die Bremsen und die Reifen."

Für Melbourne ist Kubica positiv gestimmt: "Ich denke, in Bahrain konnte man erkennen, dass wir nicht weit weg von Mercedes waren. Insgesamt war das ein gutes Ergebnis für uns. Es hört sich nach wenig an, es gerade so in den dritten Abschnitt der Qualifikation zu schaffen. Wir arbeiten aber daran, uns langsam zu steigern und konkurrenzfähiger zu werden. Ich habe ein gutes Gefühl", so Kubica.