• 07.05.2003 08:42

  • von Marco Helgert

Krisenstimmung bei Sauber

Das Sauber-Team holte in den letzten beiden Rennen keine Punkte, und die Fehlersuche am Sauber C22 gestaltet sich schwierig

(Motorsport-Total.com) - Trotz der geänderten Punkteregeln schaffte es das Sauber-Team in den zwei letzten Rennen nicht wertvolle Zähler zu holen. Bereits seit Wochen arbeiten die Schweizer an der Verfeinerung der Aerodynamik, doch bessere Ergebnisse erzielten sie dennoch nicht. Das Mönchengladbachduell Heinz-Harald Frentzen gegen Nick Heidfeld spielt sich, wenn überhaupt, nur in den hinteren Regionen des Feldes ab.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber blickt mit ernster Miene auf die kommenden Rennen

Dabei herrscht im Sauber-Lager zunehmende Ratlosigkeit vor: Der C22 ist ein solides und zuverlässiges Auto, doch gerade auf aerodynamisch anspruchsvollen Kursen fährt es der Konkurrenz hinterher. Aufgeben kommt für die Schweizer jedoch nicht in Frage: "Es gibt so viele Komponenten am Auto, aus denen man Performance rausholen kann", so Saubers Technikchef Willy Rampf in der 'Motorsport aktuell'.

Das Hauptproblem ist jedoch nicht die Leistungsschwäche selbst, sondern das Unwissen darüber, wo der Hebel angesetzt werden soll. "Wir haben keine technischen Probleme, so gesehen ist das Konzept gut", stellte Rampf fest. Das "gute Konzept" ist jedoch nicht schnell genug. "Wenn man kein spezifisches Problem hat, muss man überall suchen."

So brachte das Team nach Imola und Barcelona neue Aerodynamikteile mit, welche die Sauber-Boliden jedoch nicht nennenswert schneller machten. Da hilft es auch nicht viel, dass aus dem, von den Medien anvisierten, Duell der Mönchengladbacher eher ein friedliches Nebeneinander geworden ist.

Eine Konstellation wie bei Sauber wäre jedoch der ideale Nährboden für einen Kampf der Fahrer gegeneinander, doch Frentzen und Heidfeld versuchen die Wogen zu glätten und ihre Kraft vielmehr in die Entwicklung des Autos zu kanalisieren. "Ihre Zeiten liegen so nahe beieinander, dass es wohl am Auto liegen muss", wird Peter Sauber vom 'Express' zitiert.

In Österreich standen beide Sauber im letzten Jahr auf den Startplätzen vier und sieben. Davon kann die schweizer Truppe in diesem Jahr nur träumen, wenn in weniger als zwei Wochen wieder auf dem A1-Ring gefahren wird. Helfen würde der neue Windkanal im heimischen Hinwil, doch die Anlage wird erst im Herbst fertig sein ? damit wird auch die Basisarbeit am nächstjährigen C23 noch im alten Windkanal von Emmen durchgeführt werden müssen.