• 27.06.2010 00:05

  • von Armin Gastl

Kovalainen: "Alles geht seinen gewohnten Gang"

Lotus-Fahrer Heikki Kovalainen ist zufrieden mit den Fortschritten seines Teams und wünscht sich vom neuen Reifenlieferanten Pirelli etwas mehr "Chaos"

(Motorsport-Total.com) - Für Heikki Kovalainen ist die Formel-1-Welt vollkommen in Ordnung - zumindest beinahe, denn in der Qualifikation von Valencia musste sich der finnische Rennfahrer seinem Lotus-Teamkollegen Jarno Trulli beugen, der ihn um 0,224 Sekunden distanzierte. Dennoch ist Kovalainen nicht unzufrieden mit seinem Abschneiden. In seiner Medienrunde spricht der 28-Jährige zudem über die geplanten Updates bei Lotus und über die neue Reifensituation, der sich die Formel 1 2011 gegenüber sieht.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen: In Valencia gab's bei Lotus bislang nur "Business as usual"

Frage: "Heikki, wie zufrieden bist du mit deinem Wochenende bislang?"
Heikki Kovalainen: "Alles geht seinen gewohnten Gang, es gibt soweit nichts Außergewöhnliches. Der Freitag war gut und auch am Samstag hat alles gepasst. Wir befinden uns im Prinzip dort, wo wir uns erwartet hatten. Es besteht eine gewisse Lücke nach vorne und wir haben einen bestimmten Abstand nach hinten. Wir haben jedenfalls keine Fehler gemacht."#w1#

Frage: "Habt ihr hier in Valencia einige Updates am Start?"
Kovalainen: "Nein. Jarno hat ein neues Chassis bekommen, doch sonst haben wir keine größeren Neuerungen dabei. Am Freitag haben wir uns lediglich damit auseinander gesetzt, das richtige Abtriebsniveau herauszufinden. Wir haben recht viele Optionen zur Auswahl und diejenige, die wir vorab ins Auge gefasst hatten, stellte sich prompt als die beste Variante heraus. Dieser Lösung sind wir am Samstag treu geblieben und ich halte das für die richtige Entscheidung."

"Es sollte sich um einen ordentlichen Fortschritt drehen." Heikki Kovalainen

Frage: "In Silverstone möchte dein Team noch einmal ein paar größere Umbauten vornehmen. Ist das dann das letzte große Update in dieser Saison?"
Kovalainen: "Ja, so ist es geplant. Das ist der letzte größere Schritt. Davon versprechen wir uns eine bessere Aerodynamik-Leistung und auch ein etwas leichteres Auto. Dadurch sollte es uns möglich sein, ein bisschen mehr mit dem Ballast zu spielen, um das Fahrzeug besser einzustellen. Es sollte sich also um einen ordentlichen Fortschritt drehen."


Fotos: Heikki Kovalainen, Großer Preis von Europa


Frage: "Du kennst McLaren recht gut: Jenson und Lewis werden gerne als 'beste Freunde' dargestellt und die Atmosphäre im Team als sehr harmonisch. Befürchtest du, dass die Stimmung bei McLaren kippen könnte? Was hältst du davon?"
Kovalainen: "Damit habe ich nichts zu schaffen, dementsprechend werde ich mich da auch nicht einmischen. Vielleicht solltest du deine Fragen besser an die Beteiligten richten. Was kann ich schon dazu sagen? Ich weiß ja nicht, was da vor sich geht. Ich kann nur sagen: Ich hatte bei McLaren niemals Probleme. Das ist alles."

Kovalainen: Mehr Reifenchaos, bitteschön!

Frage: "Pirelli fungiert ab der kommenden Saison als offizieller Reifenlieferant der Formel 1. Was versprichst du dir von diesem Wechsel und welche Erwartungen hast du an Pirelli?"
Kovalainen: "Meiner Meinung nach funktionieren unsere aktuellen Reifen recht ordentlich. Die beiden jeweils angebotenen Pneumischungen haben sich bislang als sehr sicher erwiesen."

"Es gab nur wenige Rennen, in denen Graining ein wirklich ernstes Problem war. So gesehen habe ich keine besonderen Wünsche. Als Rennfahrer willst du natürlich immer mehr Grip haben. Darum könnten sie sich kümmern. Das wäre ein Bonus. Abgesehen davon sollten sie vielleicht nicht allzu viel verändern. Unsere aktuellen Reifen sind okay."

"Eine Reifenmischung sollte nicht so haltbar sein. Schnell ja, aber nicht ausdauernd." Heikki Kovalainen

Frage: "Durch die Reifen wurde das Rennen in Montréal überaus interessant. Wäre es ratsam, die Regeln dahingehend zu verändern, um weitere solcher Grands Prix zu sehen?"
Kovalainen: "Ich denke, die Verantwortlichen der Formel 1 machen sich gewiss ihre Gedanken darüber, wie man die Show für die Zuschauer verbessern kann. Im Auto stellt sich diese Situation etwas anders dar."

"Wenn du Graining hast und ein anderer Pilot mit frischen Reifen unterwegs ist, dann können die Rundenzeiten doch ziemlich unterschiedlich sein. Dann sieht man automatisch mehr Überholmanöver. Gleichwohl kann das aber auch in Chaos ausarten. In gewisser Weise kann das auch gut sein - in Kanada fuhr ich mit meinem Lotus schließlich zeitweise weit vorne."

"Wenn ich also einen Wunsch äußern dürfte, dann müsste ich vielleicht sagen: Eine Reifenmischung sollte nicht so haltbar sein. Schnell ja, aber nicht ausdauernd. Die Leuten müssten diesen Pneu in der Qualifikation verwenden, könnten ihn im Rennen aber nicht über eine längere Distanz am Auto lassen. Das würde für ein schönes Durcheinander sorgen. Das wäre vielleicht eine interessante Geschichte."