Kostenkontrolle für Claire Williams "extrem wichtig"

Claire Williams plädiert für eine Kostenkontrolle in der Formel 1 - Die stellvertretende Teamchefin glaubt, dass die Königsklasse sonst an Ansehen verlieren wird

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal wird Kritik an der Formel 1 laut. Zur Abwechselung geht es allerdings einmal nicht um die neuen Regeln, sondern um das liebe Geld. Claire Williams fordert die Teams dazu auf ihre Ausgaben zu senken. Die stellvertretende Williams-Teamchefin glaubt, dass man andernfalls auf lange Sicht die Fans vergraulen würde.

Titel-Bild zur News: Claire Williams

Claire Williams fordert die Formel-1-Teams dazu auf ihre Ausgaben zu senken Zoom

"Wir wissen alle, dass es endlose Diskussionen darüber gab, und es ist extrem wichtig. Ich glaube nicht, dass es nur für die unabhängigen Teams wie Williams wichtig ist. Es ist für unseren ganzen Sport wichtig", sagt Williams gegenüber 'Formula1.com' und ergänzt: "Wir müssen offen für neue Teams sein, aber die aktuelle Kostensituation trägt nicht dazu bei."

Am Wochenende verriet Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dass zwei neue Teams vor einem Einstieg in die Königsklasse stehen. Ein Schritt den Williams zwar begrüßt, allerdings mahnt sie: "Man muss sicherstellen, dass die Teams, die man hat, überleben können. Wir müssen dafür sorgen dass die Diskrepanz nicht zu groß wird. Für den Sport, und natürlich auch für die Fans."

Hohe Budgets nicht mehr zu rechtfertigen

Ihre Kritik richtet sich damit vor allem an die Top-Teams um Weltmeister Red Bull, der ein geschätztes Jahresbudget von 425 Millionen Euro hat. Das Williams-Budget (150 Millionen) beträgt nur rund ein Drittel davon. Die Tochter von Frank Williams warnt: "Wir müssen relevant bleiben."

"Wenn wir anfangen wieder so viel Geld auszugeben wie vor zehn Jahren - als es fast eine halbe Milliarde im Jahr war - dann werden die Leute sich das von außen ansehen und denken 'Was zur Hölle macht die Formel 1 da?'. Kein Partner oder Sponsor könnte das rechtfertigen. Bei den heutigen wirtschaftlichen Bedingungen ist es nicht mehr möglich ein Budget so zu erhöhen."


Fotos: Williams, Großer Preis von Bahrain


Auch Vater Frank wäre für Budgetgrenze

Die Einführung einer Budgetgrenze wäre daher ein Schritt, den auch ihr Vater begrüßen würde. "Frank war immer ein Befürworter der Kostenkontrolle", verrät Williams, obgleich ihr Vater sich auch immer dagegen gewehrt hatte, dass den Teams zu genau auf die Finger geschaut wird.

"Stimmt, das wollte er nicht: Jemanden, der herumschnüffelt und sich die Bücher ansieht", gibt Williams zu, ergänzt jedoch: "Aber jetzt sind wir ein eingetragenes Team, und unsere Bücher sind für alle offen, also hat sich einiges geändert. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir nachhaltig arbeiten, und dass Williams eine Zukunft hat."

"Jetzt müssen wir sicherstellen, dass Williams eine Zukunft hat." Claire Williams