• 14.02.2023 15:47

  • von Kevin Hermann, Co-Autor: Roberto Chinchero

Konkurrenz sicher: Red Bull wird Budgetcap-Strafe 2023 spüren

Red Bull wird 2023 deutlich weniger Zeit mit Aerodynamiktests verbringen können als die Formel-1-Konkurrenz, doch wie groß ist der Nachteil?

(Motorsport-Total.com) - Aston-Martin-Technikdirektor Dan Fallows meint, dass sein Ex-Team Red Bull die Testrestriktionen bei der Aerodynamik zu spüren bekommen wird, nachdem das Team aus Milton Keynes im Jahr 2021 die neu eingeführte Budgetobergrenze überschritten hatte.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Max Verstappen, Jos Verstappen, Sergio Perez

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei einem Interview Zoom

"Das ist natürlich sehr schwer zu sagen", sagt Fallows am Rande des Launches des neuen Aston Martin AMR23. "Ich denke, dass diese Art der Einschränkung mit den Windkanalstunden, die man sogar bekommt, wenn man in der Startaufstellung aufsteigt, schmerzt, und ich denke, dass diese Einschränkung ihnen bis zu einem gewissen Grad schaden wird."

Gleichzeitig betont er, dass man sich dennoch keine Sorgen um Red Bull machen sollte, da das Team mit dem RB18 auf einer starken Basis aufbauen konnte. Immerhin gewann Red Bull 2022 17 von 22 Rennen, womit man dominant beide Titel holen konnte.

Fallows: Red Bull wird von Erfahrung profitieren

"Sie sind mit dem letztjährigen Auto aus einer sehr starken Position heraus angetreten", so Fallows weiter. "Wie wir wissen, gibt es in diesem Jahr Regeländerungen, aber sie sind nicht gravierend, aber sie gehen eindeutig aus einer sehr starken Position in dieses Jahr."

"Sie haben auch eine große Stärke in der Tiefe, und sie haben eine Menge Erfahrung mit diesem Regelwerk. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass sie die Auswirkungen dieser Strafe minimieren werden."

Fallows ist mit den Abläufen bei Red Bull bestens vertraut, da er von 2006 bis 2021 selbst in Milton Keynes in der Aerodynamikabteilung gearbeitet hat, ehe er das Team 2021 Richtung Aston Martin verließ.

Auch Ferrari rechnet mit Nachteil für Red Bull

Doch auch bei der direkten Red-Bull-Konkurrenz von Ferrari glaubt man, dass die Strafe die Weltmeister etwas einbremsen sollte. "Ich vermute, dass es einen gewissen Einfluss hat. Wie stark, das kann ich nicht sagen", sagt Ferrari-Pilot Charles Leclerc am Dienstag am Rande des Ferrari-Launches.

"Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich weiß, wie wichtig es ist, diese Stunden gut für die Ingenieure zu nutzen, wenn ich mit ihnen spreche. Daher gehe ich davon aus, dass es einen gewissen Einfluss haben wird."

Als Weltmeisterteam hat Red Bull ohnehin schon nur 70 Prozent der festgelegten Windkanalzeit zur Verfügung, doch die Strafe von weiteren zehn Prozent führt nun dazu, dass man nun nur noch 63 Prozent hat, wobei dies auch Auswirkungen auf die CFD-Läufe hat.

Im Vergleich dazu darf der Zweitplatzierte des Vorjahres, Ferrari, 75 Prozent der festgelegten Aero-Entwicklungszeit im Windkanal verbringen, während Schlusslicht Williams sogar einen Bonus bekommt und eine Prozentzahl von 115 hat.