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Kompromissvorschlag: Formel 1 hofft 2022 immerhin noch auf drei Sprints

Weil die Situation zwischen Formel 1 und den drei Topteams festgefahren ist, scheint der Plan, 2022 sechs Sprint-Qualifyings auszutragen, endgültig vom Tisch zu sein

(Motorsport-Total.com) - Wird es in der Formel-1-Saison 2022 wieder Sprintrennen geben? Diese Frage ist weniger als einen Monat vor dem Beginn der Wintertests in Barcelona noch immer nicht geklärt. Vom Gedanken, die Anzahl der Sprints in diesem Jahr von drei auf sechs zu erhöhen, scheint man sich bei der Formel 1 auf jeden Fall schon verabschiedet zu haben.

Titel-Bild zur News: Der Start beim Großen Preis von Bahrain 2021

Beim Saisonauftakt in Bahrain sollte es eigentlich direkt einen Sprint geben Zoom

Ursprünglich wollte man 2022 in Bahrain, Imola, Montreal, Spielberg, Zandvoort und Sao Paulo jeweils ein Sprint-Qualifying veranstalten. Dieser Plan ist jedoch gescheitert, weil die drei Topteams Mercedes, Red Bull und Ferrari im Gegenzug eine Anhebung der Budgetobergrenze verlangen - was Formel 1 und die anderen Teams ablehnen.

Zwar hätten die sechs Sprints jedem Team 2,65 Millionen US-Dollar eingebracht. Doch den drei Topteams bringt das Geld alleine in sportlicher Hinsicht nichts, weil sie bereits am Kostendeckel operieren und es gar nicht ausgeben könnten. Daher die Forderung nach einer Anhebung, um mögliche Unfallschäden kompensieren zu können.

Nun hofft die Formel 1 auf einen Kompromiss, der maximal drei Sprints im Laufe des Jahres vorsieht. Darüber hatte 'auto motor und sport' zuerst berichtet. Hintergrund ist, dass bei einer geringeren Anzahl an Sprints auch das Unfallrisiko niedriger wäre. So erhofft sich Liberty Media auch die Zustimmung der Topteams.


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Klar ist nämlich, dass die Budgetobergrenze unangetastet bleiben soll. McLaren-Boss Zak Brown sagte zu dem Thema jüngst: "Es stellte sich heraus, dass es [2021 bei den Sprints] nur sehr geringe Schäden gab. Und trotzdem wollen einige Teams die Gelegenheit nutzen, um das Budget um eine lächerliche Summe zu erhöhen."

Er hält angebliche Unfallrisiken für eine Ausrede, um den Budgetdeckel untergraben zu können. Während die Budgetobergrenze 2021 für die Premiere der Sprints tatsächlich noch leicht erhöht wurde, möchte die Formel 1 dieses Mal hart bleiben. Deswegen hofft man nun, die drei Topteams zu einem Kompromiss bewegen zu können.


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Denn um die Sprints in diesem Jahr durchdrücken zu können, müssten mindestens acht der zehn Teams zustimmen. Knickt also nicht mindestens eines der Topteams ein, müsste die Formel 1 die Sprintrennen komplett streichen. Unklar ist aktuell noch, wo die drei Sprints stattfinden würden, falls es eine Einigung geben sollte.

Ärgerlich ist die Situation vor allem für die kleineren Teams, denen zusätzliche Einnahmen durch die Sprints entgehen würden. Die Formel 1 rechnete im vergangenen Jahr damit, dass sechs Sprints rund zehn Millionen US-Dollar an Mehreinnahmen bedeuten würden. Davon würden auch die Teams profitieren.