Kolbenprobleme geben Ferrari Rätsel auf
Nachdem in Malaysia noch beide Piloten wegen Motorwechsel strafversetzt wurden, erwartet man in Melbourne keine Probleme
(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari war man überrascht, dass man an den beiden ersten Rennwochenenden der Saison 2006 mit massiven Motor-Problemen zu kämpfen hatte, nachdem man während den Wintertests nicht übermäßig viele Probleme mit den neuen Achtzylinder-Triebwerken zu beklagen hatte.

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Ross Brawns Team rätselt, warum immer ein Kolben zu hart rangenommen wird
Doch auch wenn sich die "Roten" noch nicht hundertprozentig im Klaren sind, wie es zu den Problemen kommen konnte, ist Ross Brawn, Technischer Direktor der Italiener, zuversichtlich, dass man an diesem Wochenende keine Probleme mit den Motoren haben wird.#w1#
Am vergangenen Rennwochenende in Malaysia mussten sowohl bei Felipe Massa als auch bei Michael Schumacher Triebwerke außerplanmäßig gewechselt werden. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der vorsichtshalber bei Schumacher gewechselte Motor gar nicht hätte ausgetauscht werden müssen.
Vergangenes Wochenende versuchte Ferrari in der Fabrik in Maranello das Problem zu analysieren, doch da man keine Ursache finden konnte, musste man den Motor bei Michael Schumacher vorsichtshalber wechseln: "Wenn in der Fabrik etwas passiert wäre, das uns dabei geholfen hätte, die Situation zu verstehen, dann hätten wir unsere Entscheidung vielleicht geändert, aber das war nicht möglich."
Brawn gibt zu, dass man nun die Motoren erst einmal nicht mehr so hart rannimmt, wie man dies normalerweise tun würde, vor allen Dingen im Qualifying: "Wir haben die Drehzahlen einfach etwas reduziert", wird der Brite von 'autosport.com' zitiert, der ferner zugibt, dass man wegen der Zuverlässigkeitsprobleme die Weiterentwicklung des Motors derzeit pausiert, da man sich ausschließlich auf die Haltbarkeit der Teile konzentrieren muss.
"Es ist ein frustrierendes Problem, denn es handelt sich um ein Problem mit einem Kolben im Motor und alle andere sind absolut in Ordnung. Aber es reicht natürlich schon, wenn einer kaputt geht", so Brawn. "Es ist aus diesem Grund ein schwierig zu lösendes Problem, denn wenn man den Motor auseinander nimmt, dann sind sieben Kolben perfekt und einer schaut etwas übel aus, aber wir haben ein paar Modifikationen, die wir vor Imola ausprobieren werden."
Ross Brawn gibt zu, dass man derzeit im Dunkeln tappt, denn natürlich werden alle Motoren analysiert, leider ist es jedoch so, dass die Probleme nicht bei jedem Motor auftreten und auch nicht immer am selben Kolben: "Das ist der Grund, warum es so frustrierend ist, denn es scheint nicht mit der Geometrie des Motors zusammenzuhängen."
Somit ist Ferrari gezwungen, die Motoren zunächst nicht mehr so hart ranzunehmen, bis man die Ursache des Problems ausgemacht und eine entsprechende Gegenmaßnahme getroffen hat. Dies bedeutet natürlich, dass derzeit nicht nur die Weiterentwicklung des Triebwerks behindert wird, sondern man auch auf der Rennstrecke nicht die optimale Leistung abrufen kann.


