• 10.09.2010 14:16

König Fernando lässt Michele nicht ganz vergessen

Früher war Michael Schumacher für die Tifosi der König von Monza, jetzt hat Fernando Alonso diese Rolle übernommen

(Motorsport-Total.com/SID) - Der neue König von Monza heißt Fernando Alonso, doch so ganz hat der Ferrari-Star seinen Vorgänger Michael Schumacher noch nicht aus den Köpfen der Tifosi verdrängt. Die enthusiastischen Ferrari-Fans haben ihren einstigen Liebling im Königlichen Park freundlich empfangen, obwohl er nach seinem Comeback als Mercedes-Pilot das Ferrari-Rot gegen schwäbisches Silber eingetauscht hat.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso reiste als stolzer Ferrari-Pilot nach Monza

"Dieser Ort ist sicherlich mit vielen Emotionen und schönen Momenten verbunden, die wir hier während der Ferrari-Zeit gemeinsam erlebt haben", sagte Schumacher vor dem Großen Preis von Italien: "Das merkt man auch, wenn man zur Strecke kommt und auf die Tifosi trifft. Die haben ihren 'Michele' nicht vergessen. Das freut mich natürlich."#w1#

Fünfmal siegte Schumacher in Monza für Ferrari, zuletzt 2006, bevor er unmittelbar nach dem Rennen seinen Rücktritt zum Saisonende verkündete. "Wir hatten in Monza einige tolle Rennen. 2006 konnte ich meinen Abschied mit einem Sieg feiern und genießen. Das sind Erinnerungen, die natürlich auch hängen geblieben sind", sagte Schumacher.

Die Rolle des Ferrari-Frontmannes hat jetzt Alonso übernommen. Wo immer der Spanier auftaucht, steht er im Mittelpunkt. "Alooonso, Alooonso", schallt es aus den Kehlen der Fans, die sich am Donnerstag beim Boxengassenbesuch in einem riesigen roten Menschenknäuel vor der Ferrari-Garage zusammendrängten, um vielleicht sogar ein Autogramm oder einen Händedruck des zweimaligen Weltmeisters zu ergattern.

Als Alonso am Donnerstag in einem Fiat 500 - natürlich in Ferrari-Rot - erstmals als Mitglied der Scuderia an die Strecke kam, "sind die Leute uns hinterhergerannt", erzählte er und schob das nur scherzhaft auf den Cinquecento: "Das Auto ist ziemlich attraktiv."

Der Spanier fühlt sich wohl bei Ferrari, es ist für ihn ein "besonderes Gefühl", für den Traditionsrennstall zu fahren. "Ferrari ist anders als Renault und McLaren. Renault ist ein starkes und wettbewerbsfähiges Team, ist aber weder so groß noch so wichtig wie Ferrari. Bei Ferrari sind WM-Titel die Regel, bei Renault waren meine beiden die Ausnahme", sagte Alonso, der von 2003 bis 2006 und von 2008 bis 2009 für die Franzosen fuhr und 2005 und 2006 gegen Schumacher zweimal Weltmeister wurde.

Dazwischen lag ein ereignisreiches Jahr bei McLaren, in dem er sich mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton duellierte und am Ende beide einen Punkt weniger auf dem Konto hatten als Weltmeister Kimi Räikkönen im Ferrari. "McLaren ist sehr stark und auf höchstem Niveau", sagte Alonso: "Ferrari hat mehr Herz, Leidenschaft, Flexibilität, und das Klima ist familiärer. Mit Ferrari zu siegen, heißt, Millionen von Fans auf der ganzen Welt glücklich zu machen."

Nach dem Ausfall in Spa hat Alonso 41 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Hamilton, den Titel schreibt er aber noch nicht ab. "In diesem Jahr fahren fünf bis sechs Piloten ganz vorne mit. Man kann noch viele Punkte gewinnen oder verlieren", sagte Alonso: "Wir wollen jetzt noch sechs richtig gute Rennen abliefern und sehen, was am Ende dabei rauskommt."