• 19.09.2006 14:31

  • von Fabian Hust

Kochen für den schnellsten Zirkus der Welt

Es gibt viele leidenschaftliche Jobs in der Formel 1: Die Fahrer drehen mit Leidenschaft am Lenkrad, die Köche stehen mit Leidenschaft am Herd...

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 ist überall Höchstleistung gefragt, auf und abseits der Strecke. So verwöhnen die Formel-1-Teams ihre Gäste im Fahrerlager kulinarisch nach den höchsten Standards, was für die Catering-Unternehmen eine große Herausforderung darstellt, stehen ihnen doch nur kleine Küchen zur Verfügung. Zudem hat das "Restaurant" nur während der Formel-1-Saison geöffnet, danach herrscht auch bei den Köchen Winterpause.

Titel-Bild zur News: Motorhome des BMW Sauber F1 Teams

Im Motorhome des BMW Sauber F1 Teams gibt es hochwertiges Essen

Josef Walch ist der Verantwortliche des Caterings für das BMW Sauber F1 Team und ist in diesem Jahr bei 14 der insgesamt 18 Rennen mit dabei: "Das Besondere an unserem Job ist: Man muss auf kleinstem Raum kulinarische Hochleistungen erbringen", so Walch gegenüber der 'Allgemeinen Hotel- und Gaststättenzeitung'. "Perfekte Organisation ist das A und O. Nahezu alle zwei Wochen sind wir an einem anderen Ort, trotzdem müssen wir immer Topqualität bieten."#w1#

Zudem kann man es sich nicht erlauben, ein Standardgericht herzustellen, stattdessen muss man auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gäste eingehen: "Die Mechaniker sind meist richtig hungrig und wollen ordentliche Portionen, Rennfahrer hingegen essen eher leicht. Und die Teamgäste stellen an uns Ansprüche wie an ein Haubenrestaurant."

Beim Grand Prix von Italien in Monza rückte man mit 15 Mitarbeitern an, darunter waren zwei Köche. Bereits am Donnerstag wird jeweils erstmals aufgetischt, samstags und sonntags rechnet man mit rund 160 Gästen. Am Abend wird mit rund 100 Gästen der Höhepunkt erreicht. Sind Vertreter von Sponsoren vor Ort, können es aber auch schon mal 150 Personen sein, die versorgt werden wollen.

Gekocht wird à la carte, Küchenchef Peter Denk bereitet alle Speisen frisch zu. Die dazu notwendigen Produkte werden überwiegend mitgebracht, lediglich bei den Überseerennen kauft man vor Ort ein. Fonds und Saucen sowie landestypische Spezialitäten wie Apfelstrudel oder Sachertorte bereitet man in Österreich vor.

Ein Vorteil wird für das Team gleich zum Nachteil, denn das Publikum ist bei jedem Rennen gleich: "Da muss man aufpassen, dass es den Leuten nicht langweilig wird. Daher passen wir unser Speisenangebot immer der jeweiligen Landesküche an. In Monza standen Pasta und Parmaschinken auf dem Programm, in Ungarn ist es ein Gulasch, in Frankreich natürlich Gänseleber."