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Klien: "Wäre bei BMW im Cockpit gewesen"
Interview mit Christian Klien: Über seine Stammplatzgarantie im BMW Sauber F1 Team und die Chancen, trotz des Verkaufs ein Cockpit zu finden
(Motorsport-Total.com) - Wenn BMW nicht ausgestiegen wäre, hätte Christian Klien für 2010 eine vertraglich zugesicherte Startplatzgarantie gehabt. Durch den Verkauf des Teams an Qadbak ist diese zwar hinfällig, der Österreicher rechnet sich nach drei Jahren Rennpause aber dennoch gute Chancen aus, endlich wieder ein Grand-Prix-Cockpit zu ergattern.

© xpb.cc
Christian Klien sieht für 2010 gute Chancen auf ein Formel-1-Comeback
Frage: "Christian, im Fahrerfeld für 2010 sind noch viele vakante Plätze. Momentan sind noch 14 Cockpits zu vergeben, auf dem Markt sind aber nur sieben Piloten der Saison 2009. Wie groß ist die Chance, dass wir dich im kommenden Jahr wieder als Einsatzfahrer sehen werden?"
Christian Klien: "Die Ausgangssituation für die Fahrerplätze ist in diesem Winter einzigartig und noch nie da gewesen. Die Formel 1 ist im Umbau begriffen. Bestehende Teams beenden ihr Engagement, neue stoßen dazu."#w1#
Kein Zeitdruck durch das Testverbot
"Erstmals wird in der Zwischensaison November bis inklusive Januar nicht getestet. Daher werden die Einsatzfahrer nicht vor Februar 2010 die Autos testen können. Daraus folgt wiederum, dass die Fahrerentscheidungen nicht unter so einem Zeitdruck stehen wie in der Vergangenheit. Ich sehe für 2010 nach wie vor eine realistische Chance, wieder in der Formel 1 Rennen zu fahren."
Frage: "Die besten Chancen hast du wohl bei Sauber/Qadbak, sofern die FIA diesem Team endlich den 13. Startplatz offiziell zuerkennt. Laut Vertrag wärst du 2010 vom Test- zum Stammfahrer aufgestiegen. Wie funktioniert das jetzt rechtlich, nachdem BMW Servus gesagt hat?"
Klien: "Wenn sich das BMW Sauber F1 Team auch 2010 in der Formel 1 eingeschrieben hätte, wäre ich aller Voraussicht nach als deren Fahrer im Renncockpit gewesen. Das Nachfolgeteam hat derzeit bekanntlich noch keinen verbindlichen Startplatz für die Saison 2010."
¿pbvin|512|2143||0|1pb¿"Das gesamte Team in Hinwil arbeitet allerdings mit vollem Einsatz an der Produktion für den nächstjährigen Einsatzwagen. Klar ist allerdings auch, dass wichtige Entscheidungen wie zum Beispiel Teamsponsoren und Fahrerbesetzung erst nach erfolgter verbindlicher Startzusage entschieden beziehungsweise bekannt gegeben werden können. Ich schätze, dass eine realistische Chance besteht, dass das traditionelle Sauber-Team aus Hinwil 2010 in Bahrain in der Startaufstellung steht."
Frage: "Peter Sauber hält einiges von dir. Wie intensiv ist derzeit der Kontakt mit ihm?"
Klien: "Ich denke, ich habe mich im Team in Hinwil sehr gut integriert und etabliert. Ich bin im Wochenrhythmus in Hinwil, um mit den Ingenieuren die Fahrzeugentwicklung zu verfolgen. In meinen Gesprächen mit Peter Sauber merke ich, wie sehr er sich persönlich für den Fortbestand seines Teams einsetzt. Seine Leidenschaft für den Grand-Prix-Rennsport ist extrem ausgeprägt und für die Mitarbeiter sehr motivierend."
Frage: "Du sollst auch mit den neuen Teams Manor und US F1 in Kontakt stehen. Oder verhandelst du gar auch mit Lotus, wo du ja den Konstrukteur und Teilhaber Mike Gascoyne aus Spyker-Zeiten gut kennst?"
Klien: "Schon während der Saison wurde ich von den neuen Formel-1-Teams betreffend Fahrerposition für 2010 kontaktiert. Sie sind natürlich an Fahrern mit entsprechender Formel-1-Erfahrung interessiert, um die Fahrzeugentwicklung rascher vorantreiben zu können."
Gute Ansätze bei neuen Teams
"Ich konnte mich zwischenzeitlich sehr konkret über die Fortschritte der einzelnen Teams informieren. Auch habe ich mich beim Motorenlieferanten Cosworth sehr genau über deren Fortschritte informiert. Obwohl alle der neuen Formel-1-Teams sicher eine harte erste Saison erleben werden, ist doch bei einigen Teams eine mittelfristig erfolgversprechende Perspektive vorhanden."
Frage: "Verhandelst du überhaupt noch mit Peugeot, wird es 2010 einen dritten Le-Mans-Einsatz geben?"
Klien: "Die Entscheidung, ob Peugeot - und wenn ja mit wie vielen Autos - 2010 in Le Mans fahren wird, ist noch nicht definitiv getroffen. Ich konzentriere mich im Moment ganz auf meine Möglichkeiten für die Formel 1. Daher kann ich zum derzeitigen Moment keine Zusagen an Peugeot für einen Einsatz in Le Mans 2010 machen, da es am 13. Juni 2010 eine Terminkollision mit dem Kanada-Grand-Prix gibt."
Frage: "In der ersten Saisonhälfte hast du dieses Jahr für Peugeot noch drei Rennen bestritten. Die zweite Jahreshälfte war für dich rennfrei. Wie groß ist deine Sehnsucht nach Renneinsätzen?"
Klien: "Die Renneinsätze mit dem Peugeot-Werksteam, parallel zu meinen Testeinsätzen beim BMW Sauber F1 Team, waren fantastisch."
"Obwohl wir in Le Mans durch eine unverschuldete Kollision meines Teamkollegen keine Chance auf den Gesamtsieg mehr hatten, konnten wir doch 2009 das 1.000-Kilometer-Rennen von Spa gewinnen. Bei insgesamt fünf Renneinsätzen, wo ich etwa 5.000 Rennkilometer zurücklegte, konnte ich drei Podestplätze erringen: Sieg in Spa, Platz zwei beim Petit Le Mans und Rang drei bei den 24 Stunden von Le Mans 2008. Primär ist mein Ziel aber, beim Formel-1-Auftakt in Bahrain im Renncockpit auf der Startaufstellung zu stehen."

