Klien: "Nicht möglich, das Auto am Limit zu bewegen"
Christian Klien hatte im Rennen in Monza massive Balanceprobleme, hofft aber trotz Platz 13 auf einen weiteren Renneinsatz in Spa
(Motorsport-Total.com) - Nach starken Performances in den Freien Trainings hatte das Red-Bull-Cosworth-Team heute im Rennen in Monza keine Chance auf WM-Punkte. Christian Klien kam wegen Problemen mit den Reifen nicht über den 13. Platz hinaus, wurde sogar überrundet. Immerhin war aber seine schnellste Rennrunde um 0,234 Sekunden schneller als die seines Teamkollegen David Coulthard, weshalb er im Gespräch mit einem 'F1Total.com'-Boxengassenreporter zugab, auf einen weiteren Renneinsatz in einer Woche in Belgien zu hoffen.

© Red Bull
Muss sich Klien in Spa damit begnügen, mit Liuzzis Roboter zu spielen?
Frage: "Christian, vor dem Teamkollegen im Ziel, aber weit weg von den Punkten - wie war der Grand Prix von Italien aus deiner Sicht?"
Christian Klien: "Es war sicher nicht das, was wir uns gewünscht haben. Das Auto war heute sehr schwierig zu fahren. Wir hatten richtige Probleme mit den Hinterreifen. Das Auto hat sehr stark übersteuert. Ich konnte eigentlich nicht am Limit fahren, weil es die Hinterreifen nicht mitgemacht haben. Dadurch ist das Resultat nicht das, was wir uns erhofft hatten."#w1#
Beim Monza-Test hatte Klien noch keine Reifenprobleme
Frage: "War das nach den Trainings zu befürchten oder kam es eher überraschend?"
Klien: "Nach den Testfahrten war überhaupt nicht damit zu rechnen, denn da war das Auto auch auf den Long-Runs sehr konstant - wobei: Da waren wir mit anderen Reifen unterwegs. Im Freien Training sah es eigentlich gut aus, speziell auf eine Runde waren wir relativ gut dabei. Im Long-Run hat die Performance leider nicht mehr gepasst. Im Rennen hat es leider auch nicht funktioniert."
Frage: "Auch die Standfestigkeit hat heute nichts gebracht, denn es ist niemand ausgefallen..."
Klien: "Ja, leider. Ich habe das noch gar nicht genau gesehen. Alle Autos fahren am Limit und sind anscheinend trotzdem standfest."
Frage: "Mit dem Hinterreifen hatten auch beide McLaren-Mercedes-Fahrer Probleme. War das vielleicht eine ähnliche Geschichte wie bei euch?"
Klien: "Das Auto war einfach sehr übersteuernd zu fahren. Dadurch haben sich die Hinterreifen überhitzt. Es waren sogar schon leichte Blasen auf den Laufflächen. Das ist sicher nicht gut für den Reifen - und deswegen war es auch nicht möglich, das Auto am Limit zu bewegen."
Frage: "Platz 13 ist natürlich auch kein gutes Argument hinsichtlich der Qualifying-Position, dich jetzt nicht gegen Vitantonio Liuzzi auszutauschen, oder?"
Klien: "Ich habe sehr hart gefightet und versucht, alles zu geben, aber wenn das Auto schwierig zu fahren und nicht ausbalanciert ist, kann man am Ende nicht viel mehr herausholen."
Entscheidung über weiteren Renneinsatz fällt am Mittwoch
Frage: "Welche Rolle wirst du in einer Woche in Spa ausfüllen?"
Klien: "Ich hoffe natürlich, dass ich im Auto sitzen werde. Ich bin schon gespannt, wie die Entscheidung ausfallen wird. Sie soll am Mittwoch kommen. Ich habe das ganze Rennen hindurch hart gefightet, war von der Rennrunde her auch schneller als mein Teamkollege unterwegs. Das Auto war dieses Wochenende nicht perfekt. Da kann man dann halt nicht in die Punkte fahren oder ein gutes Resultat bringen."
Frage: "Was könnte für dich sprechen?"
Klien: "Ich habe in den letzten Rennen sehr gute Leistungen gebracht. Ich habe gezeigt, dass ich im Qualifying gut dabei bin, habe gezeigt, dass die Rennpace passt. Ich glaube, das zeigt, dass ich gerne weiterhin im Auto sitzen würde."
Frage: "Wie ist es, wenn man an einem Sonntag noch nicht weiß, was man am nächsten tun wird?"
Klien: "Ich bin das ja fast schon gewöhnt! Es war schon ein paar Mal so, dass ich nicht gewusst habe, ob ich das nächste Rennen noch fahren kann. Ich habe aber ein recht gutes Gefühl und hoffe wie gesagt, dass ich in Spa wieder im Auto sein werde."
Frage: "Glaubst du, dass in der Fahrer-WM heute schon eine Entscheidung gefallen ist?"
Klien: "Ich glaube schon, dass es sehr schwierig für Räikkönen wird, das noch aufzuholen. Nur noch vier Rennen zu fahren - das wird sehr, sehr schwierig. Das hat sich fast entschieden."

