Klien: "Intensive Verhandlungen" mit Jaguar und Jordan
Neben Alexander Wurz macht sich auch dessen Landsmann Christian Klien Hoffnungen auf einen Formel-1-Vertrag
(Motorsport-Total.com) - Österreich hat zwar den Grand Prix im eigenen Land verloren, doch die Chancen, dass im kommenden Frühjahr erstmals seit Suzuka 2000 wieder ein Pilot aus der Alpenrepublik bei einem Formel-1-Rennen am Start sein wird, stehen gut. Neben McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz hofft nämlich auch Christian Klien auf das vakante Jaguar-Cockpit.

© Red Bull
Bekommt viel positive Presse in Österreich: Red-Bull-Hoffnung Klien
Der Gesamt-Zweite in der Formel-3-Euroserie und Marlboro-Masters-Sieger dieser Saison bringt dank Sponsor Red Bull kolportierte zehn bis 15 Millionen Dollar mit, die ihn für jeden Rennstall mit noch verfügbaren Cockpits ? also Jaguar, Jordan und Minardi ? zu einer interessanten Alternative machen. Er selbst gibt sich diesbezüglich aber bedeckt: "Ich versuche zusammen mit meinem langjährigen Partner Red Bull für 2004 einen Fahrerplatz in der Formel 1 zu erhalten."
Red Bull verhandelt mit Jaguar und Jordan
Es sei sein "Wunschtraum, in die Königsklasse des Motorsports aufzusteigen", aber "ob dies gelingt, müssen wir abwarten. Die diesbezüglich laufenden intensiven Verhandlungen mit den britischen Teams Jaguar und Jordan werden von Red Bull geleitet. Es ist allerdings derzeit noch zu früh, um Verhandlungsdetails bekannt zu geben." Förderer Dr. Helmut Marko hat inzwischen nur mitgeteilt, dass Red Bull "nicht als Hauptsponsor" einsteigen würde.
Rückendeckung erhielt Klien von Ex-Grand-Prix-Pilot Gerhard Berger, der im September auch als BMW-Sportchef in Rente gegangen ist und seither alle Formel-1-Angebote standhaft ablehnt: "Jaguar oder Jordan wären für ihn eine gute Lösung", so der 44-Jährige gegenüber dem 'ORF'. "Ich traue auch Leuten mit 19, 20, 21 Jahren einiges zu. Klien hat in der vergangenen Saison seine Leistungen gebracht."
Diese wurden übrigens auch von der Zeitschrift "Wann und Wo" honoriert, die Klien überraschend zu Vorarlbergs Sportler des Jahres gewählt hat. Im Rahmen eines Galaabends in der Dornbirner Stadthalle bekam der Red-Bull-Kaderfahrer aus den Händen der Gattin von Landeshauptmann Sausberger die Auszeichnung überreicht, was ihn "umso mehr" freute, "da ich nicht damit gerechnet habe."
Macao und Korea wegen vollen Terminkalenders gestrichen
Überhaupt ist der Terminkalender Kliens im Moment recht voll: In Misano testete er kürzlich einen Formel-Renault-Wagen mit knapp 400 PS, Mercedes lud ihn ein zum "Stars-and-Cars"-Tag in Stuttgart, für Red Bull setzte er am A1-Ring die Messlatte in einem Formel 3 und einem Formel Renault für das kommende Nachwuchsprogramm und tags darauf stand er seinem Mücke-Team für einen PR-Tag zur Verfügung.
Die Formel-3-Klassiker in Macao und Korea hat der Österreicher indes nicht in sein 2003er-Programm aufgenommen ? einerseits, weil er dort angesichts des derzeitigen Verhandlungsstands mehr verlieren als gewinnen könnte, andererseits, weil sein voller Terminkalender eine Teilnahme kaum zugelassen hätte.

