• 16.11.2006 12:06

  • von Marco Helgert

Klien: "Eine riesige Erleichterung"

Beruhigt in den Winter: Christian Klien bleibt als Honda-Testfahrer im Formel-1-Kreis und möchte sich nachhaltig für ein Stammcockpit empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Frühzeitig musste Christian Klien die laufende Saison beenden, bei Red Bull Racing war er nicht mehr erwünscht, offiziell, damit er Zeit habe, seine Zukunft für 2007 zu ordnen. Doch die erwünschte Ordnung stellte sich erst Wochen nach dem Saisonfinale ein. Klien besuchte zusammen mit seinem Vater Johannes die Werke von Spyker und Honda und es schien, als habe er für Spyker zu wenig Geld und für den Platz bei Honda zu wenig Beziehungen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien möchte bei Honda zeigen, dass die Kritik an ihm unberechtigt war

Gerüchte, wonach Gary Paffett bei Honda so gut wie gesetzt sei, erfüllten sich aber nicht. Klien bekam den Posten als offizieller Test- und Reservefahrer und möchte diese neue Anstellung als Basis nutzen, um seine Formel-1-Karriere wieder in Gang zu bringen. Letztlich erachtet er es gar als Vorteil, bei Honda Testeinsätze zu bestreiten als bei Spyker Rennen zu fahren.#w1#

"Bei einem Topteam unterzukommen, ist sicherlich optimal", zitiert ihn 'Der Standard'. "Wir haben bis zuletzt verhandelt. Im ersten Moment sieht es vielleicht danach aus, dass ein Job als Ersatzfahrer ein Schritt zurück wäre. Aber ich kann bei Honda sehr viel dazulernen." Wie schwer es jedoch ist, aus dem Dasein eines Testfahrers herauszukommen und wieder ein Stammcockpit zu ergattern, musste Landsmann Alexander Wurz erleben.

Klien sieht Aufstiegschancen bei Honda

"Ich denke, ich habe eine sehr gute Lösung gefunden." Christian Klien

Ungeachtet dessen hofft Klien schon heute auf ein Renncockpit für 2008. Rubens Barrichello ließ bereits durchblicken, dass 2007 wohl sein letztes Formel-1-Jahr werden würde. "Wenn ich dort einen guten Job mache, habe ich als junger Fahrer sicherlich auch eine gute Chance, aufzusteigen", so Klien. Das dürfe ihn aber nicht von seinen Aufgaben als Testfahrer ablenken.

Eingeschossen hat er sich dabei schon auf das Anspruchsniveau von Honda, und der Vorarlberger ist der Erste im Team, der erneut ein großes Ziel ausgibt. "Ziel für die kommende Saison ist ganz klar der Weltmeistertitel", erklärte er. "Sie haben alle Möglichkeiten und dazu gehört auch ein guter Testfahrer." Als weiterer Vorteil komme hinzu, dass er als Reservefahrer im Fall der Fälle auch Streckenkenntnisse vorweisen kann.

Schon Ende November soll Klien das erste Mal im Honda RA106 sitzen. Die Freude, in der Formel 1 bleiben zu können, hallt noch immer nach. "Das war natürlich eine riesige Erleichterung", so Klien. "Wir haben mit beiden Teams - Honda und Spyker - sehr viele Gespräche geführt. Ich denke, ich habe eine sehr gute Lösung gefunden."