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Kirch-Imperium endgültig zusammengebrochen
Die TaurusHolding, die KirchBeteiligungen und die Formel 1 Beteiligungs GmbH haben nun ebenfalls Insolvenz angemeldet
(Motorsport-Total.com/dpa) - Das Kirch-Imperium ist endgültig zusammengebrochen. Die Dachgesellschaft TaurusHolding und die Tochter KirchBeteiligungen stellten Insolvenzantrag. Das teilte das Amtsgericht in München mit. Bereits am Dienstagabend sei auch ein Insolvenzantrag der Formel 1 Beteiligungs GmbH eingegangen, so ein Gerichtssprecher. In der Beteiligungsgesellschaft liegen unter anderem die Anteile am Springer-Verlag und die Formel-1-Mehrheit. Taurus hält 73 Prozent an Kirch Media und 70 Prozent an Kirch PayTV. Die Kirch Beteiligung ist zu 100 Prozent im Besitz der Holding.

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Die beiden anderen Konzernsäulen KirchMedia und KirchPayTV hatten bereits in den vergangenen Monaten Insolvenzantrag gestellt. Damit sind alle Säulen der einst mächtigen Mediengruppe zusammengebrochen. Die unmittelbaren Auswirkungen der neuen Anträge sind noch unklar. Ungewiss ist vor allem die nähere Zukunft des Springer-Pakets, das bei der Deutschen Bank verpfändet ist.
Der Bezahlsender Premiere bekommt unterdessen eine Finanzspritze von seinen Gläubigerbanken und kann vorerst weitersenden. Die Vorstände von Bayerischer Landesbank und HypoVereinsbank stimmten laut dpa-Informationen einem Überbrückungskredit mit einem Volumen von rund 100 Millionen Euro zu. Mit ihrem Überbrückungskredit an Premiere wollen die Gläubigerbanken das Überleben des Senders in den kommenden Monaten sicherstellen, bis ein Investor gefunden ist.
Der Kreditausschuss des Verwaltungsrats der Bayerischen Landesbank muss dem Kredit am Donnerstag noch absegnen. Die beiden Banken und Premiere wollten keinen Kommentar abgeben. Laut Finanzkreisen ist die finanzielle Unterstützung an Bedingungen geknüpft. So müsse Premiere unter anderem eine Vereinbarung mit der Fußball-Bundesliga über die Zukunft der Bundesliga-Übertragungen treffen.
Die KirchMedia hatte als Kerngesellschaft der KirchGruppe vor gut zwei Monaten Insolvenzantrag gestellt. Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich Ende der Woche oder Anfang kommender Woche offiziell eröffnet. An einer Übernahme der KirchMedia mit ihrer TV-Tochter ProSiebenSAT.1 und dem Rechtehandel ist vor allem die WAZ-Gruppe interessiert. Allerdings gibt es innerhalb des Konsortiums, zu dem auch das US-Filmstudio Columbia und die Commerzbank gehören, noch keine Einigkeit über die Details der geplanten Offerte.
Sowohl Commerzbank als auch WAZ-Gruppe wollten inzwischen die Mehrheit an KirchMedia, berichtete das 'Handelsblatt'. Bisher hieß es, beide sollten den bisherigen Überlegungen zufolge je 40 Prozent erwerben. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' will zudem die Commerzbank, die ebenfalls dem Konsortium angehört, im Fall einer gemeinsamen Übernahme nicht die Fußball-Bundesligarechte mitfinanzieren.
In Verhandlungskreisen wurde am Dienstag aber betont, die Verhandlungen verliefen "nach wie vor konstruktiv". Allerdings wird in Branchenkreisen ein Scheitern des Übernahmeplans nicht ausgeschlossen. Die WAZ hatte am Montag Verhandlungen bestätigt, ohne Details zu nennen.

