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Kimi Räikkönen in staubigen Höhen
Für einen Sponsor setzte sich Kimi Räikkönen liebend gerne auf eine Enduro und hob zu heißen Sprüngen ab
(Motorsport-Total.com) - Jeder Formel-1-Fahrer wird einem sagen, dass es wichtig ist, ein Formel-1-Auto möglichst weich, ohne zu rutschen, über die Strecke zu fahren, um möglichst schnell zu sein. Ein kleiner Drift, und schon hat man wieder einige Zehntelsekunden verloren. Doch wie man unschwer erkennen kann, haben die Finnen eine Vorliebe und mit Sicherheit auch eine überdurchschnittliche Begabung, wenn es um das Driften geht. Auf Einladung eines Sponsors machte sich Kimi Räikkönen auf nach Spanien, wo er eine Reise in die Vergangenheit machte und sich auf Moto-X- und Enduro-Bikes setzte.

© West
Kimi Räikkönen machte der Ausflug auf zwei Rädern Spaß
"Wir sind hier in Spanien, in der Nähe von Girona, in den Bergen, um ein wenig auf Moto-X und Enduro-Bikes zu fahren", so der McLaren-Mercedes-Pilot. "Ich versuche etwas mehr über das Enduro-Fahren zu lernen und das Wetter ist passend dazu schön. Der Kurs sieht gut aus und es sollte jede Menge Spaß machen."
Dann heißt es für Kimi Räikkönen, raus aus dem T-Shirt, rein in die volle Schutzmontur und den ungewohnten Offroad-Helm. Doch schon bald wird klar, dass Kimi kein Neuling ist: "Ich fahre oft mit Moto-X-Bikes, wenn ich Zeit habe. Ich fing sogar damit an, bevor ich mit dem Kartfahren loslegte, als ich noch sehr klein war. Es macht viel Spaß, selbst an den Maschinen herumschrauben zu können. Als ich Kart fuhr, da musste ich einige meiner Vorbereitungen selbst durchführen. Mein Bruder fuhr auch, aus diesem Grund hatte mein Vater nicht immer Zeit, sich um beide Karts zu kümmern. Dieses mechanische Wissen ist in der Formel 1 wichtig, denn es macht es leichter, am Setup des Autos zu arbeiten und man versteht, wie die Komponenten funktionieren."
Juka Jalonen, dem Namen nach unschwer als Finne zu identifizieren, zeigt sich als Organisator des Events vom Können und technischen Verständnis seines Landmannes überzeugt: "Kimi kommt mit dem Motorrad wirklich gut zurecht. Er ist es gewohnt, da er an seinem eigenen Go-Kart herumschraubt." Doch bevor er Räikkönen auf die Enduro steigen lässt, geht er mit Kimi um den Kurs und zeigt ihm die Schlüsselstellen ? besonders jene Punkte, an denen er spektakulär in die Luft abheben soll?
"Wir haben uns vor fünf Jahren getroffen und kommen gut miteinander aus, haben eine Menge zusammen gemacht", so Jalonen. "Als Mensch ist Kimi ein normaler junger Kerl aus Finnland. Er ist ruhig aber er ist sehr clever. Als Fahrer auf Motorrädern, Snowmobilen und Quads ist er sehr gut und man kann sagen, dass er ein Multitalent ist."
Nach seiner Ausfahrt perlen Kimi ein paar Schweißtropfen von der Stirn, aber die Begeisterung ist ihm anzusehen: "Es ist ein ganz schön schwieriger Kurs, denn der Untergrund ist sehr hart aber mit Sand oben, was ihn sehr rutschig macht, wenn man bremst oder in eine Kurve geht, was es über die Sprünge schwieriger macht. Ich bin da nicht so gut, aber es macht Spaß, herumzurutschen und einfach nur Spaß zu haben."
Mit der Formel 1 ist der Spaß auf zwei Rädern kaum zu vergleichen: "Es ist völlig anders, ein Auto zu fahren, denn man hat in der Formel 1 lange Geraden, man hat vielleicht fünf Sekunden um zu entspannen, in diesem Sport ist es aber sogar auf den Geraden uneben und man muss sich zu 100 Prozent konzentrieren, um sicher zu stellen, dass man dort hin fährt, wo man hin möchte und man keine unangenehmen Unebenheiten überfährt."
"Man muss lernen, sich nach links oder rechts zu lehnen und auf dem Motorrad nach vorne oder nach hinten zu gehen. Grundsätzlich lenkt man sehr viel mit dem Körper und durch das Benutzen von Gas und den Bremsen. Ich mag diese Maschinen, sie sind kraftvoll und schnell. Es ist für das Gleichgewichtsgefühl ein gutes Training. In einem Formel-1-Auto bewegt man sich nicht wirklich, abgesehen von den Beinen, Händen und dem Kopf. Aber hier muss man seinen Körper dazu verwenden, um die Balance zu halten und in die Kurven zu lenken."
"Wenn man über einen Sprung schlecht abhebt, dann muss man sicherstellen, dass man durch Körpereinsatz wieder auf die Strecke zurückfindet. Das härteste an diesen Bikes ist die Tatsache, dass man trotz eines Sitzes fast ständig steht. Man wird müder als in einem Formel-1-Auto. Ich bin lang genug Formel-1-Autos gefahren, um die Muskeln daran zu gewöhnen, aber diese neue Erfahrung ist ermüdender. Ich bin sicher, dass es ein gutes Training ist, auch wenn ich denke, dass ich morgen ein wenig Schmerzen haben werde!"
Nach einigen atemberaubenden Sprüngen und jeder Menge geschlucktem Staub, freute sich Kimi Räikkönen wieder auf die Rückkehr in das Formel-1-Cockpit: "Ich fühle mich großartig im Team. Ich kenne nun jeden sehr gut und jedes Mal, wenn wir zusammen arbeiten, kenne ich sie besser. Sie haben mich sehr nett aufgenommen und dafür bin ich dankbar. Ich bin mir sicher, dass wir das Auto schneller machen können und aus diesem Grund möchte ich so oft wie möglich auf dem Podium stehen. Es wird hart werden, aber wir werden unser Bestes geben."

