Bridgestone reist mit zwei neuen Reifen nach Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Auch für Bridgestone ist der Große Preis von Großbritannien ein Heimrennen, wenn auch nur ein kleines, denn natürlich ist das Unternehmen japanisch. Doch viele Mitarbeiter sind in britischen Forschungslabors untergebracht. Rund 50 Mitarbeiter, die in England leben, werden das Rennen besuchen, darunter Ingenieure, Reifentechniker, Pressemitarbeiter, Marketingpersonal und Manager.

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Auf dem Nürburgring war Ferrari nicht zuletzt dank Bridgestone überlegen

Die 1.600 Reifen, die man zum zehnten WM-Lauf mitbringen wird, werden wie üblich von Tokio per Flugzeug zum Heathrow Airport eingeflogen und von dort per LKW weitertransportiert. Bridgestone kennt den Kurs von Silverstone natürlich in- und auswendig, hat man doch zusammen mit den Partnerteams dort tausende von Runden abgespult.

"Das Rennen auf dem Nürburgring war für Ferrari ein beeindruckendes Ergebnis", so Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa zurückblickend. "Es war eine tolle Teamleistung. Die Tatsache, dass Jean Todt und Rubens nach dem Rennen der ganzen Mannschaft gedankt haben, zeigt meiner Meinung nach, wie sehr sie das Gefühl haben, dass Bridgestone einen Beitrag zu dieser Leistung geleistet hat."

"Ferraris Leistung im Rennen war beeindruckend, es konnten aber alle unsere Teams von dem klaren Reifenvorteil profitieren, den wir auf dem Nürburgring hatten. Keines unserer Teams musste Zeit verschwenden, um Reifen anzufahren, was ihnen einen Setup-Vorteil im Vergleich zu unserem Gegner einbrachte und die Reifen haben durchgehend während dem Rennen Leistung gezeigt", so der deutliche Seitenhieb Yasukawas in Richtung Michelin. "Es gibt jedoch noch Raum für Verbesserungen im Qualifying und um dieses Gebiet kümmern wir uns jetzt."

Der japanische Reifenhersteller wird nach Silverstone zwei brandneue Spezifikationen mitbringen, wobei im Hinblick auf eine mögliche regnerische Qualifikation drei besondere Regenmischungen an die Strecke gebracht werden. Der Wetterbericht lautet im Moment "wechselhaft" und aus diesem Grund will man für alle Situationen gerüstet sein.

Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone Motorsport: "Abgesehen von dem Ergebnis, das drei unserer Autos in den Punkten sah und drei weitere in der Top 10, war ich mit der Leistung unserer Reifen auf dem Nürburgring alles in allem zufrieden, denn unsere Teams benutzten beide Reifen und setzten Ein- und Zwei-Stopp-Strategien ein."

"Silverstone ist eine völlig andere Strecke. Man muss bei der Entwicklung der Reifen Kompromisse eingehen. Wenn man sich zu sehr auf die Stabilität in den Kurven und beim Bremsen konzentriert, so kann man Grip in den langsameren Teilen der Strecke verlieren. Unsere beiden Mischungen sind ziemlich ähnlich, daher nennen wir sie Option und Primary. Die eine ist bei der Stabilität und der Konstanz besser, bei der anderen haben wir uns mehr auf Grip konzentriert. Ich erwarte, dass die Temperaturen die Wahl unserer Teams beeinflussen werden, da sich eine Mischung bei wärmeren Bedingungen beweisen könnte, die andere bei kühlerem Wetter."

"Silverstone hat einige schnelle Kurven und diese sind der Schlüssel zu einer guten Rundenzeit ? die Stabilität der Reifen ist hier sehr wichtig. Jedoch verlangt der komplexe letzte Sektor einen guten Grip in den langsamen Kurven, der hauptsächlich durch die Reifen zustande kommt. Der raue Asphalt bedeutet, dass die Reifen eine gute Abnutzungsrate und Hitzebeständigkeit haben müssen, um die Abnutzung im Rahmen zu halten."