• 02.07.2002 10:53

  • von Fabian Hust

Neuer Honda-Motor bei BAR auch im Rennen?

Während man sich noch nicht sicher ist, ob der neue Honda-Motor auch im Rennen eingesetzt werden soll, hofft Panis auf Regen

(Motorsport-Total.com) - Lediglich 13 Kilometer ist Silverstone von der BAR-Fabrik in Brackley entfernt und zusammen mit den 360 Teammitgliedern hofft man auf ein starkes Heimrennen. Für viele Mitarbeiter wird es die einzige Möglichkeit sein, in diesem Jahr den BAR004 in Rennaction zu sehen, weswegen viele die Chance nutzen werden, und das Rennen live vor Ort zu verfolgen. Im letzten Jahr lief es für BAR-Honda alles andere als gut, als Jacques Villeneuve in der ersten Kurve Olivier Panis von der Strecke schickte und der Kanadier nur als Achter die Zielflagge sah. Es wäre für das Team natürlich schön, ausgerechnet auf heimischen Boden die ersten WM-Punkte dieser Saison einzufahren.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis wäre einem Regenschauer nicht abgeneigt...

Vor einem Monat testete man in Silverstone Reifen, man kennt den Kurs zwar in- und auswendig, doch der modifizierte BAR004 ist auf dem Kurs noch nicht gefahren. Aus diesem Grund testete das Team in der vergangenen Woche nicht wie die anderen Teams in Barcelona, sondern man bereitete sich zusammen mit Ferrari in Mugello vor, wo es einige ähnlich fließend schnelle Kurven wie in Silverstone gibt. Abgesehen kleinerer aerodynamischer Modifikationen wird das Auto weitgehend unverändert sein. Ob der neue Honda-Motor auch im Rennen zum Einsatz kommen wird, wird man zusammen mit den Japanern im Laufe des Wochenendes entscheiden.

Teamchef David Richards: "Die Zielankunft beider Autos auf dem Nürburgring war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, der nächste logische Schritt wäre eine regelmäßige Zielankunft in der Top 10. Ein Heim-Grand-Prix sorgt für große Erwartungen, ein oder zwei Punkte wären der schönste Ausgang dieses Wochenendes, doch schon eine weitere kleine Verbesserung sollte als Erfolg betrachtet werden."

"Das ganze Team erwartet das Rennen schon sehnsüchtig und das ist auch richtig so. Jeder hat die letzten paar Monate über hart gearbeitet, besonders die Jungs in der Fabrik. Sie erhalten kaum die Möglichkeit, die Früchte ihrer Arbeit zu sehen, an diesem Wochenende haben sie die Möglichkeit und wir werden unser Bestes geben, um ihre Anstrengungen zu belohnen und natürlich auch die Widmung unserer Partner und Fans."

Jacques Villeneuve konnte 1996 und 1997 das Rennen in Silverstone für Williams gewinnen, in den letzten Jahren lief hingegen nichts mehr zusammen: "Silverstone ist für mich kein Heimrennen, aber es ist für den Rest des Teams wichtig, denn viele der Jungs, die in der Fabrik arbeiten, können nicht zu einem anderen Rennen kommen. Ich genieße es dennoch, in Silverstone zu fahren. Dort sind viele Leute und die Fans sind großartig. Sie lieben den Motorsport wirklich und aus diesem Grund ist es großartig, vor ihnen zu fahren, besonders auf einer solchen Strecke, auf der das Fahren Spaß macht."

"Das richtige Setup zu finden ist eine Herausforderung. Man benötigt viel Abtrieb und eine gute aerodynamische Effizienz. Es ist eine sehr interessante Strecke. Die erste Kurve, Copse, ist sehr schwierig aber aufregend. Sie geht fast voll, ist sehr schnell und macht jede Menge Spaß. Bridge ist fast noch mehr erheiternd. Man kann sie im Qualifying voll fahren, muss im Rennen aber ein wenig lupfen. Man möchte dort die Kontrolle über das Auto nicht verlieren, denn die Mauer ist nicht weit entfernt!"

"Ich habe gute Erinnerungen an den Britischen Grand Prix 1996 und 1997, ich weiß also, welch großartiges Gefühl es ist, beim Heimrennen des eigenen Teams gut abzuschneiden. Das Jahr 2002 war bisher eine harte Saison, wir müssen also realistisch sein, was unsere Erwartungen für dieses Wochenende angehen."

Bis auf einen vierten Platz 1995 hatte Teamkollege Olivier Panis bisher in Silverstone wenig erfolgreiche Momente: "Ich war froh, dass wir auf dem Nürburgring einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben und ich hoffe, dass wir uns an diesem Wochenende weiter verbessern können, besonders da es das Heimrennen des Teams ist. Jeder hat in dieser Saison wirklich hart gearbeitet, besonders im Zusammenhang mit dem neuen Auto und sie verdienen dafür eine Belohnung."

"Ich freue mich immer auf den Britischen Grand Prix. Ich habe hier eine Menge getestet und es ist eine sehr aufregende Strecke", so der Franzose weiter. "Die Atmosphäre in Silverstone ist großartig, sehr speziell. Die Englischen Fans sind wirkliche Fans ? sehr enthusiastisch und sehr sachkundig. Das spürt man wirklich, wenn man ankommt."

"Die Strecke hat mir bisher nicht besonders viel Glück gebracht, abgesehen von meinem vierten Platz 1995 sollte es nicht zu schwer sein, in diesem Jahr ein besseres Rennen zu haben! Das Wetter ist hier die größte Herausforderung. Es kann den Ausgang des Qualifyings und des Rennens komplett verändern und es macht die Wahl des Setups und der Strategie ein wenig zu einer Lotterie. Ein Regenrennen ist für uns dennoch nicht schlecht. Es bedeutet, dass alles passieren kann und man kann sich schnell in der Position finden, um einen Platz in der Top 6 zu fahren. Hoffentlich wird das am Sonntag der Fall sein."