KERS: Toyota von Streckentests "weit entfernt"
Bei Toyota gibt es derzeit noch keine konkreten Pläne, KERS auf der Strecke zu testen - Kooperation mit Magneti-Marelli
(Motorsport-Total.com) - Während Honda und das BMW Sauber F1 Team ihre ersten Streckentests mit dem neuen KER-System für 2009 bereits hinter sich haben, gibt es bei Toyota noch keine konkreten Überlegungen in diese Richtung. Die Japaner möchten sich auf die Jungfernfahrt mit der Hybridtechnologie zunächst noch sorgfältig vorbereiten.

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John Howett plant derzeit noch keine KERS-Streckentests bei Toyota
"Von Streckentests sind wir noch weit entfernt. Wir arbeiten aber natürlich hart auf den Prüfstanden", erklärte Teampräsident John Howett heute in Hockenheim gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Entwickelt wird das Toyota-KERS vom Elektronikunternehmen Magneti-Marelli, mit dem unter anderem auch Ferrari und Renault zusammenarbeiten, sowie vom Toyota-Konzern in Japan, der auf dem Hybridsektor sehr renommiert ist.#w1#
Nur: "Eine Straßenautoumgebung ist etwas ganz anderes als ein Rennauto", weiß Howett, der davor warnt, KERS zu unterschätzen. Denn während die Serieningenieure vor allem auf die Langlebigkeit der Systeme für den im Handel erhältlichen Toyota Prius achten müssen, geht es in der Formel 1 in erster Linie um Leistungsfaktoren wie etwa das Gewicht. Die Kapazität ist ohnehin durch die FIA beschränkt - noch.
Hinzu kommt, dass das BMW Sauber F1 Team und Red Bull in der Testphase Probleme mit KERS hatten - Stichwort: Brandrisiko. Howett: "Das überrascht uns nicht. Wir haben es hier mit einer problematischen Technologie zu tun. Es ist eine Riesenherausforderung, KERS zur Rennreife zu bringen, und es ist eine Riesenherausforderung, den nötigen Sicherheitsstandard zu gewährleisten. Man darf nicht unterschätzen, was da auf die Teams zukommt."
Zwar hält er Darstellungen für übertrieben, wonach selbst die Streckenposten wegen potenzieller Stromschläge gefährdet sein könnten, aber der Brite weiß sehr wohl, dass KERS bis zum ersten Rennen in Australien 2009 sicherheitstechnisch noch weiterentwickelt werden muss: "Wir sollten keine unnötige Panik schüren, aber man darf wie gesagt die Herausforderung nicht unterschätzen", so Howett abschließend.

