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KERS soll BMW in Bahrain auf die Sprünge helfen
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen kündigt an, dass in Bahrain beide Piloten mit KERS fahren werden, und weist kritische Medienberichte zurück
(Motorsport-Total.com) - In Schanghai pinselte das BMW Sauber F1 Team erstmals werbewirksam das Schlagwort "ActiveHybrid" auf den Heckflügel, doch in Wahrheit trat im Rennen nur Nick Heidfeld mit dem Energierückgewinnungssystem KERS an. Der etwas schwerere Robert Kubica ließ das System aus Gewichtsgründen am Samstagmorgen wieder ausbauen.

© xpb.cc
In Bahrain wird das BMW Sauber F1 Team dem eigenen PR-Slogan gerecht
Doch auf der Stop-&-Go-Strecke in der Sakhir-Wüste bei Manama sollte die Technologie für beide Piloten Vorteile bringen: "Wir planen, beide Autos mit KERS auszustatten - und zwar das gesamte Wochenende. Am Freitagabend werden wir uns das noch einmal anschauen, aber der Plan ist, es an allen drei Tagen im Auto zu lassen", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen heute Nachmittag im Fahrerlager.#w1#
Gleichzeitig wies der Deutsche den Bericht einer Fachpublikation zurück, in dem das KERS von BMW kritisiert wurde. Demnach soll das System wegen eines zweiten Lithium/Ionen-Akkupakets schwerer sein als jenes von Konkurrent Mercedes - und angeblich wird auch der vom Reglement vorgegebene Maximalenergieoutput von 82 PS für 6,6 Sekunden nicht erreicht. Das würde bedeuten, dass Potenzial nicht genutzt wird.
Laut Theissen werden die 82 PS bei Standardkonfiguration problemlos erreicht, aber: "Die Energierückgewinnung hängt von den Streckenbedingungen ab und von der Art und Weise, wie man den Generator beim Bremsen anwendet. Man muss die richtige Balance zwischen der bestmöglichen Energierückgewinnung und der geringstmöglichen Beeinflussung der Bremsstabilität finden. Dadurch kann die Energierückgewinnung auf bestimmten Strecken limitiert sein."
Hintergrund: KERS schaltet den Generator bei jedem Bremsvorgang zu, um die Energie abzugreifen und die Akkus aufzuladen - das muss man sich ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo vorstellen. In dem Moment, in dem sich der Generator zuschaltet, kommt es zu einer leichten Verzögerung des Fahrzeugs. Diese Verzögerung ist zwar grundsätzlich nicht signifikant, aber doch so stark, dass der Bremsvorgang dadurch beeinflusst werden kann.
Theissen stellte in diesem Zusammenhang außerdem klar, dass die Einspeisung der bereits im Akku gespeicherten Energie "nicht der limitierende Faktor" ist, "sondern die Rückgewinnung". Damit wischte er Theorien vom Tisch, wonach bei den Akkus ein "Memoryeffekt" wie bei einem Mobiltelefon auftreten könnte. Und zum Gewicht der Einheit sagte er: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser System eines der leichtesten im Feld ist."

