• 13.09.2009 11:20

  • von Fabian Hust

KERS in Monza nicht in jeder Runde voll nutzbar

In der Qualifikation machte KERS den McLaren-Mercedes in einer Runde um rund eine halbe Sekunde schneller, doch im Rennen geht diese Rechnung nicht auf

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder betont das McLaren-Mercedes-Team die Bedeutung von KERS für die Rundenzeit. Gerade auf einer Strecke wie Monza ist das System zur Rückgewinnung von Energie Gold wert, schließlich wird beschleunigt, hart abgebremst und es gibt lange Geraden - mag man als Laie denken.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Für KERS ist Monza nicht gerade der optimale Ort

In der Tat machte KERS den McLaren-Mercedes auf der italienischen Strecke in der Qualifikation pro Runde um rund eine halbe Sekunde schneller. Denn man konnte den Knopf quasi zweimal nutzen: Beim Beschleunigen auf die neue Runde - was eine Zehntelsekunde brachte - und dann natürlich auf der Runde an sich, was rund vier Zehntelsekunden gut war.#w1#

Doch der Zeitvorteil ist auch ein bisschen schöngerechnet. Im Rennen fällt der Bonus des Beschleunigens auf die gezeitete Runde weg, weil man hier den Einsatz von KERS gleichmäßig verteilen muss. Und KERS-Autos sind konstruktionsbedingt etwas langsamer als Autos ohne KERS, weil man Kompromisse bei der Aerodynamik und der Gewichtsverteilung eingehen muss.

In Monza gibt es nur drei harte Bremsmanöver pro Runde, und das führt dazu, dass sich KERS nur schlecht aufladen lässt: "Beim Rennen wird das am Start klarerweise ein Vorteil sein, aber das hier ist kein guter Ort, um es wieder aufzuladen", so Lewis Hamilton. "Nach fünf Runden geht einem also wohl die Energie aus und dann muss man es ein paar Runden aufladen. Das wiederholt sich dann wieder."

"Auf den meisten anderen Strecken kann man es auf jeder einzelnen Runden verwenden", so der McLaren-Mercedes-Fahrer weiter. Die Äußerungen dürften Adrian Sutil freuen, der dadurch größere Chancen auf seinen ersten Formel-1-Sieg hat. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns hier der Saft ausgeht - die Konstanz wird also für uns etwas schwierig. Aber beim Überholen wird es von Vorteil sein."

Teamkollege Heikki Kovalainen hebt noch einen anderen Faktor hervor, der erklärt, warum KERS in Monza nicht optimal funktioniert: "Wir sind mehr durch das Drehmoment des Generators limitiert als durch die Bremsdistanz. Wenn wir es eine Runde nicht verwenden, dann können wir es wieder aufladen. Wenn wir es nicht in jeder Runde zu 100 Prozent verwenden, dann können wir es in jeder Runde zu 80 Prozent aufrecht halten. Das ist der Kompromiss. Wenn wir in jeder Runde 20 Prozent sparen, dann können wir es überall verwenden."