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Keine großen Sprünge: McLarens Update-Wunder bleibt aus

In den ersten Trainingseinheiten sprangen für McLaren Top-10-Platzierungen heraus, Jenson Button bezweifelt jedoch, dass es schon in Spielberg fürs Podium reicht

(Motorsport-Total.com) - Neuer Frontflügel, neuer Boden, verbessertes Bremssystem: McLaren lässt im Entwicklungsrennen nichts anbrennen und startet auch beim Rennwochenende zum Grand Prix von Österreich den Versuch, auf die Konkurrenz aufzuholen und den Kampf in der Konstrukteurs-WM aufzunehmen. Für Top-10-Zeiten hat es dabei am Freitag schon mal gereicht. Viel mehr verspricht man sich in Spielberg jedoch nicht.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist noch nicht überzeugt von der Entwicklung seines MP4-29 Zoom

"Es war ein relativ produktiver Tag für uns", fasst Button die ersten Kilometer auf dem neuen Red-Bull-Ring zusammen. "Wir haben noch immer Probleme mit dem Abbau der supersoften Reifen, wie in Kanada. Dafür schien der softe Reifen sowohl auf den schnellen Runden, als auch bei den Long-Runs gut zu funktionieren. Unser Ziel ist es nach wie vor, Fortschritte zu machen und auch auf Strecken, die uns nicht so gut liegen, nicht zu viel Boden auf die Teams vor uns zu verlieren."

Dieser Plan ging teilweise auf. Am Vormittag platzierte sich Button mit einer Zeit von 1:11.839 Minuten auf Rang fünf, 0,544 Sekunden hinter der Bestzeit von Nico Rosberg, 0, 083 Sekunden hinter Felipe Massas Williams aber immerhin vor beiden Force India. Im zweiten Freien Training musste er sich allerdings schon beiden Williams geschlagen geben und landete mit 1:10.813 Minuten auf Platz 7.

Magnussen optimistischer

"Jeder hat hier etwas Neues mitgebracht", schätzt der Weltmeister von 2009 die Lage ein. "Ein paar der anderen Autos sahen schneller aus, als wir es erwartet haben - vor allem Ferrari und Williams. Force India hatten wir hingegen stärker eingeschätzt. Wir werden also sehen, wie sich das dann im Qualifying entwickeln wird."

Wunder erwartet Button von dem verbesserten MP4-29 daher nicht: "Wir wollen uns ständig weiterentwickeln, aber das lässt sich nicht herbeizaubern. Wir müssen hart dafür arbeiten. Wir werden hier nicht plötzlich auf dem Podium stehen. Dafür sind wir nicht schnell genug."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Österreich, Freitag


Teamkollege Kevin Magnussen resümiert weniger pessimistisch: "Um ehrlich zu sein, fühlte sich das Auto in den Hochgeschwindigkeits-Passagen gar nicht so schlecht an. Wir haben bis morgen immer noch viel Arbeit vor uns, aber es war eigentlich ein positiver Tag. Wir müssen uns die Resultate aus den Aerodynamik-Tests, die wir heute durchgeführt haben, noch einmal genauer betrachten, um besser einschätzen zu können, wo wir stehen. Aber ich habe insgesamt ein gutes Gefühl."

Gute Ausgangslage

Der Rookie belegte mit einer Zeit von 1:12.313 Minuten am Vormittag den neunten Rang und war 0.474 Sekunden langsamer als Button. Am Nachmittag pirschte er sich dann näher heran und war ebenfalls auf den neunen Platz nur noch 0,123 Sekunden langsamer als der erfahrenere McLaren-Pilot.

Kevin Magnussen

Kevin Magnussen muss die heute erlangten Informationen noch verarbeiten Zoom

Für Teamchef Eric Boullier ist das ein Grund, den Tag positiv zu bewerten: "Wir hatten heute einen vollen Programmplan. Am morgen haben wir Aerodynamik-Daten gesammelt, um unsere neuen Teile weiterzuentwickeln und am Nachmittag sind Jenson und Kevin dann ihre Setup- und Reifen-Vergleiche gefahren. Wir haben dabei viele Runden absolvieren können und unsere Ingenieure könne die Informationen jetzt verarbeiten, damit wir auch am Samstag und Sonntag wieder angreifen können."