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  • 27.11.2011 22:23

  • von Marco Helgert

Keine Galavorstellung von Renault

Bruno Senna kollidierte mit Michael Schumacher und verlor seinen vierten Gang - Witali Petrow fuhr unauffällig aber stark zu einem zehnten Rang

(Motorsport-Total.com) - Für Bruno Senna sah nach wenigen Runden in Interlagos alles gut aus. Er war in Sao Paulo auf einem sicheren Punktekurs, balgte sich mit weitaus schneller geltenden Autos. Doch als Michael Schumacher am Brasilianer vorbei wollte, kollidierten beide. Das handelte ihm ausgerechnet im heimischen Brasilien-Grand-Prix eine Durchfahrtstrafe ein. Später streikte auch noch der vierte Gang - mehr als Rang 17 war nicht drin.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna konnte wenig Gutes aus seinem zweiten Heim-Grand-Prix ziehen

Viel besser lief es bei Witali Petrow. Nach seinem schlechten 15. Startplatz kämpft sich der Russe mit einer beherzten und dich zurückhaltenden Fahrt auf Rang zehn nach vorne und sicherte sich den letzten Punkt. In der Konstrukteurs-WM wurde es dennoch noch einmal eng. Force India holte zwölf Zähler und kam damit bis auf fünf Punkte an Renault heran.

"Was soll ich sagen - es war ein schwieriger Tag und insgesamt ist die Stimmung enttäuschend", so Senna. "Ich begann das Rennen in guter Position und hoffte, daraus etwas machen zu können. Aber es gab viele Dinge, die uns von einem besseren Rennen ferngehalten haben. Dazu gehörten der Zwischenfall mit Michael und die Getriebeprobleme. Es wäre toll gewesen, wenn ich meinen heimischen Fans etwas zum Feiern gegeben hätte. Leider war das nicht der Fall."

Bei Petrow war die Laune besser. "Es ist gut, mit einem Punkt anzuschließen. Das war eine gute Antwort auf die Probleme im Qualifying", so der Russe. "Mein Start war gut, ich war recht schnell und zufrieden mit dem Auto. Wir kamen recht früh an die Box, weil wir hinter den Toro Rossos viel Zeit verloren und es schwierig war, sie zu überholen. Ich verlor da viel Zeit und wäre sonst wohl vor Kamui Kobayashi (Sauber; Anm. d. Red.) gekommen und damit auf Rang neun."

"Die Boxenstopps waren besser, einer war sehr gut - meine Crew arbeitet zum Saisonende gut", lobt Petrow. "Ich wollte in diesem Jahr mehr Punkte holen. Es war keine fantastische Saison, aber ich möchte allen im Team danken, die mich unterstützt und an mich geglaubt haben. Nächstes Jahr steht eine neue Saison an, hoffentlich können wir besser zusammenarbeiten und bessere Ergebnisse holen."

"Man von heute Positives mitnehmen", resümiert auch Teamchef Eric Boullier. "Oberflächlich gesehen sind die Plätze zehn und 17 nicht gut genug, aber wir holten einen Punkt im letzten Saisonrennen. Witali hat ihn von einem schlechten 15. Startplatz geholt. Er fuhr ein sehr ordentliches Rennen. Bruno hatte das Pech, vor seinen Fans keine bessere Zeit zu haben. Das Team hat wieder viel Arbeit investiert und ich danke allen dafür."

Chefingenieur Alan Permane erkannte ein schwieriges Rennen. "Die, gegen die wir fahren, konnten zwei Stopps machen. Mit unserem Reifenverschleiß waren nur drei Stopps möglich", erklärt er. "Witali fuhr von Rang 15 auf zehn stark, während Brunos Rennen vom Getriebeproblem beeinträchtigt wurde. Er war ohne vierten Gang unterwegs."

"Bruno hatte durch den Kontakt mit Michaels Auto keinen Nachteil. Es hätte länger gebraucht, den Flügel zu tauschen, als die Zeit, die das auf der Strecke gebracht hätte", fährt er fort. "Der Zusammenstoß sah wie ein Rennunfall aus. Wir waren überrascht, dass es eine Strafe dafür gab. Wir respektieren aber die Entscheidung. Die Saison war eine Prüfung und ich kann das nächste Jahr kaum erwarten."