• 15.03.2008 14:17

  • von Fabian Hust

Keine Ersatzteile: "Unfall-Verbot" für Super-Aguri-Fahrer

Sollte einer der beiden Super Aguri F1 Team-Piloten in Australien in einen Unfall verwickelt werden, steht der Start beim kommenden Rennen auf dem Spiel

(Motorsport-Total.com) - Anthony Davidson hatte nach dem Qualifying in Melbourne die rote Laterne inne. Teamkollege Takuma Sato war zwar etwas mehr als 0,8 Sekunden schneller, doch der Japaner landete nur zwei Plätze vor seinem britischen Teamkollegen. Das Super Aguri F1 Team, das kurz vor dem Saisonstart vor dem finanziellen Kollaps stand und froh ist, überhaupt in Australien dabei zu sein, ist erwartungsgemäß der Konkurrenz deutlich unterlegen.

Titel-Bild zur News: Aguri Suzuki

Teamchef Aguri Suzuki braucht an diesem Wochenende starke Nerven

"Wir sind einfach nur glücklich, hier zu sein", erklärte der 28-Jährige Davidson nach dem Zeitenfahren 'Reuters', warum er auch mit dem letzten Platz zufrieden ist: "Wir sind nur hier, um ins Ziel zu kommen. Das ist unser Hauptziel. Hier stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Uns war erst anderthalb Wochen vorher klar, dass wir hier sein würden."#w1#

Davidson trainierte in der privaten "Hitzekammer"

Während sich die Kollegen eine Woche im Vorfeld bereits in Australien oder in der näheren Umgebung akklimatisierten, hatte Davidson schlaflose Nächte, Stress und in der Folge sogar ein Pfeifen im Ohr. Statt sich in Australien in der Hitze vorzubereiten, baute der Rennfahrer in seiner Wohnung sein Rennrad auf und drehte die Heizung hoch: "Ich war zwar nicht in meinem Rennanzug, aber es war dennoch ziemlich heiß."

"Wenn ich mir das Auto irgendwie beschädige, dann werde ich in Malaysia nicht fahren." Anthony Davidson

Auch wenn Davidson hinterherfahren wird, muss er sich im Rennen voll konzentrieren - einen Unfall darf er sich nicht erlauben: "Wenn ich mir das Auto irgendwie beschädige, dann werde ich in Malaysia nicht fahren. Wir haben grundsätzlich nur das, was man auf der Strecke sieht, also die Autos. Ein Schaden, egal, ob das nun unser Fehler ist oder nicht, heißt 'Game over' für das kommende Rennen."

Zu allem Überfluss muss das Team auf ein ungetestetes Auto setzen, das alles andere als einfach zu fahren ist. Und durch die Abschaffung der elektronischen Fahrhilfen ist das Risiko eines Abflugs recht groß. Davidson muss neidisch auf die Onboard-Aufnahmen seiner Kollegen schauen: "Ich könnte losheulen, denn es sieht so verdammt einfach aus."

Nach der Übernahme des Teams durch die 'Magma Group' soll sukzessive wieder Normalität einkehren. In Bahrain sollen ausreichend Ersatzteile vorhanden sein, bei der Rückkehr nach Europa soll das Team operativ wieder im Normalzustand arbeiten. Davidson gibt sich optimistisch und geht davon aus, dass man das Auto bald verbessern wird: "Wir werden bald ein paar andere Teams anstacheln."