• 22.11.2002 11:48

  • von Fabian Hust

Kein dritter Reifenhersteller in Sicht

Ein dritter Reifenhersteller würde der Formel 1 gut tun, doch im Moment sind die Kosten für die Hersteller zu hoch

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rücktritt aus der Formel 1 Ende der Saison 1998 plante Goodyear hinter den Kulissen während der Saison 2001 das Comeback in die Formel 1. Der Reifenkonzern hatte gemerkt, wie viel das Formel-1-Engagement der Marke gebracht hat und so wollte man versuchen, Michelin und Bridgestone Paroli zu bieten. Will Goodyear in der Saison 2004 wieder einsteigen, so muss man dies laut Reglement spätestens am 31. Dezember dieses Jahres verkünden. Doch mittlerweile ist es um die Rückkehrpläne der Amerikaner verdächtig ruhig geworden.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Das "schwarze Gold" ist im wahrsten Sinne des Wortes eine teure Sache

Immer wieder wird Goodyear ? immerhin der siegreichste Reifenhersteller in der Formel 1 ? mit einem Comeback in die Formel 1 in Verbindung gebracht ? das gilt auch für dieses Jahr, in dem entsprechende Gerüchte erneut aufgetaucht waren. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte, dass man ständig die Formel 1 beobachtet, aber momentan nicht mit den Teams spricht. Insider gehen davon aus, dass die Amerikaner spätestens wieder zurückkommen werden, wenn sich ein Rückzug von Bridgestone andeutet.

Das Problem dürften vor allem die im Moment sehr hohen Kosten in der Formel 1 sein. Potenzielle Neueinsteiger werden wohl erst einmal abwarten, wie sich das neue Reifenreglement auswirkt, das es den Pneulieferanten erlaubt, pro Team und Rennen zwei Reifenmischungen anzuliefern. Selbst bei Michelin und Bridgestone ist man sich im Moment uneinig darüber, ob die Entwicklungskosten dadurch drastisch nach oben schnellen werden oder nicht.

Dies dürfte ein Grund sein, warum Goodyear ein Comeback mit Sicherheit noch herauszögern wird. Eine andere bekannte Reifenmarke aus der Formel 1, Pirelli, hat ebenfalls Respekt vor den hohen Kosten in der Formel 1: "Wenn man dieser Tage in die Formel 1 kommen möchte, so benötigt man riesige Budgets", so Pirelli-Chef Marco Tronchetti in der britischen Presse. "Wir haben diese nicht und aus diesem Grund kommt ein Comeback nicht in Frage. Wir würden gerne wieder Rennsport betreiben, aber es wäre verantwortungslos, dies zu tun."