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Karthikeyan: "Ich freue mich wirklich darauf"
Jordan-Neuling Narain Karthikeyan freut sich auf sein erstes Formel-1-Rennen - Indiens Hoffnungen ruhen nun auf seinen Schultern
(Motorsport-Total.com) - Denkt man an Indien und Sport, so landet man unweigerlich beim Cricket. Narain Karthikeyan möchte genau dies ändern. Als erster Inder wird er in Melbourne zu einem Formel-1-Rennen starten. Dabei trägt er die Hoffnung einer ganzen Nation auf seinen Schultern, was bei mehr als einer Milliarde Einwohnern eine rechte schwere Last werden kann. "Der erste Inder in der Formel 1 zu sein, ist etwas Besonderes", erklärte der 28-Jährige gegenüber 'AtlasF1'.

© Jordan
Narain Karthikeyan - der erste indische Rennfahrer, der es in die Formel 1 schaffte
Unbekannt war er vor seinem Engagement bei Jordan nicht, immerhin testete er bereits 2001 für Jaguar und stand 2003 kurz vor einem Vertragsabschluss bei Minardi. Was in Europa nur zu wenig Verwunderung führte, löste in Indien einen Boom der Formel-1-Berichterstattung aus. "Es stand auf jeder Titelseite", so der Inder. "Ich war ja schon zuvor in Indien bekannt, aber nun kommt es nah an die Popularität der Cricketspieler heran."#w1#
Bisher trat Indien im Motorsport hauptsächlich im Rallyesport in Erscheinung, doch allmählich setzt sich auch der Rundstreckensport inklusive einer Nachwuchsförderung durch. "Mehr und mehr Kinder werden nun zur Formel 1 emporblicken", so Karthikeyan. "Es gibt seit einigen Jahren eine gute Kart-Meisterschaft, die 'Rotax Max Challenge'."
"Und zwei Rennstrecken gibt es in Indien, die sind nicht großartig, aber besser als nichts", fuhr er fort. Doch die in Indien eingesetzten Autos entsprechen nicht dem aktuellen Stand. "Sie wurden Ende der 80er Jahre gebaut, und Motorsport ist so teuer, dass sie seither nicht weiterentwickelt wurden." Der Inder hofft, dass seine Ankunft in der Formel 1 auch in diesem Bereich etwas bewegen wird.
Karthikeyan bleibt Realist
Spitzenplatzierungen erwartet auch Karthikeyan nicht. "Mein Ziel ist es, zunächst die Rennen zu beenden und dann zu versuchen, ab und zu ein paar Punkte abzufassen. Jordan ist nicht in der Lage, an der Spitze zu fahren, wir müssen einfach das Beste aus dem machen, was wir haben." Dass er nun unter der Beobachtung eines ganzen Landes steht, stört ihn dabei nicht.
"Ich hatte immer Druck, ich war ja der einzige Inder", erklärte er. "In gewisser Weise ist der Druck jetzt größer, aber ich muss mich einfach auf das konzentrieren, was ich am besten kann, dann sollte das in Ordnung gehen." Helfen könnte dabei, dass er viele Leute im Team bereits kennt. Durch die Übernahme durch die Midland-Gruppe trifft Karthikeyan wieder auf Trevor Carlin und Colin Kolles, die ihn in seiner bisherigen Karriere stark unterstützten.
"Ich freue mich wirklich darauf", so der 28-Jährige in Hinblick auf das erste Saisonrennen in etwas mehr als zwei Wochen. "Die Berichterstattung war bisher so umfangreich, dass die Leute wissen, dass ich Rennen fahren werde. Es wäre großartig, ein paar indische Flaggen in Melbourne zu sehen. Dann geht es nach Malaysia, auch das wird riesig werden, denn eine große indische Gemeinde lebt dort."

