Kampf der Buckelpiste: Boxenausfahrt sorgt für Kopfschmerz

Zwar sind die Fahrer mit dem neuen Layout der Boxenausfahrt zufrieden, die wellige Beschaffenheit sorgt im Fahrerlager aber nicht unbedingt für freudige Gesichter

(Motorsport-Total.com) - Rumpeldipumpel, holterdipolter - wenn die Formel-1-Piloten die neue Boxenausfahrt in Südkorea entlangfahren, müssen sie aufpassen, dass sie sich keine Kopfschmerzen holen. Denn seit dem Umbau der Ausfahrt ist sie noch holpriger geworden, was den Piloten ganz und gar nicht gefällt. "Das war eines der ersten Dinge die ich hier bemerkt habe: Wie holprig die neue Boxengassenausfahrt ist", merkt Caterham-Pilot Charles Pic an.

Titel-Bild zur News: Boxenausfahrt Yeongam

Die Boxenausfahrt in Südkorea ist nicht jedermanns Sache Zoom

Dabei war der Umbau eigentlich ganz gut gemeint. Während der vergangenen drei Jahre wurde sich immer wieder beschwert, weil die Ausfahrt direkt gefährlich in der Ideallinie der Strecke endete. Nun hat man die Ausfahrt noch erweitert. Die Piloten fahren außen um Kurve eins herum und fahren dann in Kurve zwei wieder auf die Strecke. "Wir als Fahrer wollten eine andere Boxenausfahrt haben, weil man komplett blind auf die Strecke kam", sagt Jenson Button. "Ich denke, es wurde das umgesetzt, was wir wollten." So weit, so gut.

Doch die negativen Folgen habe man damals nicht abschätzen können: "Wir haben nicht erkannt, dass es einen zehn Zentimeter hohen Versatz geben wird, wo in der Auslaufzone die Ablaufrinne verläuft. Man fährt darüber und blockiert alle vier Räder, wenn man bremst", schildert der McLaren-Pilot weiter. "Und wenn man auf die Strecke fährt, gibt es erneut einen großen Sprung, wo die Pylone ist. Das ist nicht sehr gut."


Fotos: Großer Preis von Südkorea, Freitag


Letzteres könnte sogar gefährlich sein, wenn ein Auto durch den Versatz unkontrolliert auf die Strecke kommt. Doch bislang habe es dafür zumindest keine Anzeichen gegeben. "An dem Punkt haben wir schon genügend Abtrieb und Geschwindigkeit, sodass das Auto nicht ausbricht", gibt Button Entwarnung. Doch im Training lassen es alle Fahrer meist ruhig angehen. Der Härtetest kommt dann im Rennen, weiß auch Teamkollege Sergio Perez.

"Im Rennen wird das Herausfahren ziemlich knifflig sein, wenn man gegen ein anderes Auto fährt. Es wird interessant zu sehen sein, was passieren wird", meint der Mexikaner. Und während Sebastian Vettel die neue Ausfahrt als "nicht gemütlich" einstuft, wird Red-Bull-Kollege Mark Webber noch eine Spur ernster: "Das ist nicht der Standard, der anliegen sollte", meint der Australier, und zeigt Nachsicht: "Wir wissen ja, wie dort die Gegebenheiten sind."

Mark Webber

In der Vergangenheit führte die Boxenausfahrt genau in Kurve eins Zoom

Immerhin sind alle Piloten zufrieden über den neuen Verlauf der Ausfahrt, die nicht mehr in der Ideallinie endet. "Die Boxenausfahrt ist vom Layout her in diesem Jahr besser", meint Vettel und findet Zustimmung bei Räikkönen. "Ich denke, es ist besser als zuvor", sagt selbst der Iceman. Dennoch sollte man, und da sind sich die Piloten einig, für die Zukunft noch einmal Hand an die Buckelpiste anlegen.

"Das ist etwas, worüber wir sprechen müssen", fordert Perez noch einmal eine Aktion. "Ich denke nicht, dass genügend Zeit für eine Änderung da ist. Wir müssen an diesem Wochenende damit zurechtkommen, aber für die Zukunft muss es verändert werden." Dass das passieren wird, da ist man sich sicher: "Sie werden es verbessern, sollten wir wieder herkommen", nickt Webber. Die Frage ist nur, wann das sein wird...