Kalender 2012 noch nicht in Stein gemeißelt?

Die Teams ärgern sich darüber, dass sie beim Rennkalender 2012 übergangen wurden, Monisha Kaltenborn glaubt aber nicht an eine Kontroverse

(Motorsport-Total.com) - Der 20 Grands Prix umfassende Rennkalender für 2012 wurde zwar bereits vom Motorsport-Weltrat der FIA ratifiziert, ist aber laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' noch nicht endgültig in Stein gemeißelt. Denn bei der Erstellung wurden einige der im Concorde-Agreement vorgesehenen Prozeduren offenbar nicht eingehalten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone sieht kein großes Problem darin, die Teams zu übergehen

Artikel 10.9 von Verzeichnis neun des Concorde-Agreements sieht zum Beispiel vor, dass Bernie Ecclestone vorher die Zustimmung der Teams einholen muss, wenn in einer Saison mehr als 17 Rennen stattfinden sollen oder wenn mehr als 50 Prozent der Rennen außerhalb Europas und den USA liegen. Aktuell sieht der 2012er-Kalender 20 WM-Läufe vor, elf davon (also 55 Prozent) außerhalb von Europa und den USA.

Ecclestone unbeeindruckt

Darauf hat die Teamvereinigung FOTA den Formel-1-Geschäftsführer Ende August in einem Schreiben aufmerksam gemacht. Doch Ecclestone bleibt gelassen: "Sie müssen ja nicht hingehen, wenn sie nicht wollen", meint er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und fügt mürrisch an: "Sollen sie halt die Polizei rufen! Sie können von Glück reden, dass wir Rennen haben, sonst wären sie alle längst bankrott."

Die Teams nehmen es aber nicht ganz so auf die leichte Schulter, dass sie bei der Erstellung des Kalenders übergangen wurden: "Es gibt einen Prozess für die Validierung des Kalenders, vor allem wenn es mehr Überseerennen gibt. Da sollten wir involviert sein, weil es eine Kostenfrage ist", ärgert sich zum Beispiel Renault-Teamchef Eric Boullier, gleichzeitig Stellvertreter des FOTA-Vorsitzenden Martin Whitmarsh.

¿pbvin|512|4117||0|1pb¿Die FOTA hat auch FIA-Präsident Jean Todt angeschrieben, der sich jedoch aus der Angelegenheit raushalten will und den Kalender als Thema des Inhabers der kommerziellen Rechte sieht. Die Rolle der FIA sei darauf beschränkt, Ecclestones Vorschlag zuzustimmen. Boullier: "Es gibt verschiedene Vorschläge, aber es ist nicht so einfach, einen Termin zu verschieben." Als kritisch gelten vor allem die sieben Überseerennen zwischen 23. September und 25. November.

Sauber sieht kein Problem

Allerdings gibt es auch Stimmen, die damit leben können, dass die vorgesehenen Prozeduren nicht eingehalten wurden, weil sie mit dem letztendlichen Ergebnis trotzdem zufrieden sind. Dazu gehört zum Beispiel das Sauber-Team: "Wir haben bestimmte Auflagen im Concorde-Agreement, die die Teamzustimmung regeln, wenn es erforderlich ist. Diese Prozedur wurde genau genommen nicht eingehalten", weiß Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn.

¿pbvin|512|4115||0|1pb¿Aber: "Wir sollten im Hinterkopf behalten, was letztendlich das Ergebnis ist", meint sie gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Den sollten wir nämlich unterstützen und wir bei Sauber tun das. Wenn etwas nicht eingehalten wurde, dann sollten wir das rasch regeln und sicherstellen, dass wir mit dem Ergebnis zufrieden sind. Mit dem Kalender, der momentan vorliegt, ist Sauber jedenfalls glücklich. Es kommt darauf an, dass wir 20 Rennen haben."

Noch dazu "in Regionen, in denen wir fahren wollen. Also sortieren wir diese Sache aus und kümmern uns lieber um wichtigere Dinge", findet Kaltenborn, für die rechtliche Schritte gegen die Formel-1-Führung dementsprechend kein Thema sind - auch wenn sie offen zugibt: "Würde ich meinen Teammanager fragen, dann würde er auch sagen, dass man ein oder zwei Dinge besser machen könnte, aber insgesamt sind wir glücklich."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Anzeige