Kämpferischer Räikkönen macht Urlaub

Kimi Räikkönen genießt es, endlich einmal Urlaub zu haben, und glaubt den WM-Titel trotz der Niederlage von Ungarn noch nicht verloren

(Motorsport-Total.com) - Wie alle anderen Formel-1-Fahrer startete Kimi Räikkönen direkt nach dem Grand Prix von Ungarn in seinen wohlverdienten Urlaub. Aus Budapest flog er zunächst zu einer PR-Veranstaltung von Shell nach Helsinki, ehe er nach Pori weiterfuhr, wo die Bohrtürme des Mineralölkonzerns für den Golf von Mexiko gebaut werden - und nun hat er endlich frei.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Glaubt noch an seine Chancen auf den Gewinn des WM-Titels: Kimi Räikkönen

"Endlich Urlaub! Ich glaube, alle empfinden das so", strahlte er. "Oft muss man einfach alles hinter sich lassen und auschillen. Ich habe keine besonderen Pläne. Ich werde Golf spielen, am Meer sein, relaxen. Der Sommer in Finnland ist zu dieser Jahreszeit perfekt. Vier Rennen in den vergangenen sechs Wochen waren sehr stressig und ich gönne jetzt auch dem Team etwas Freizeit, auch wenn ich weiß, dass sie in Maranello ohne Pause weiterarbeiten werden."#w1#

Erfolgreichster Fahrer der letzten fünf Rennen

Mit 33 Punkten seit Indianapolis war Räikkönen der erfolgreichste Pilot der vergangenen fünf Rennen, dennoch hat er in der Weltmeisterschaft als Gesamtdritter 20 Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton. Bei sechs noch ausstehenden WM-Läufen kann er damit aus eigener Kraft nicht mehr den Titel holen, wenn Hamilton bei lauter Siegen des "Icemans" immer Zweiter wird. Dann würde der Ferrari-Pilot nämlich nur zwölf Zähler aufholen.

"Wenn es einen Fahrer gibt, der in Ungarn nicht vor mir hätte sein sollen, dann Hamilton." Kimi Räikkönen

"Wenn es einen Fahrer gibt, der in Ungarn nicht vor mir hätte sein sollen, dann Hamilton. Der Abstand beträgt jetzt 20 Punkte", seufzte er. "Ich war das ganze Rennen hindurch an zweiter Stelle hinter ihm. Ich hatte einen guten Rhythmus und eine gute Pace und bei freier Fahrt hätte ich viel schneller sein können. Vor der letzten Runde ließ ich mich zurückfallen, um in der letzten Runde noch einmal Vollgas zu geben, um zu sehen, was drin gewesen wäre - und da fuhr ich die schnellste Runde!"

"Hamilton ist ein wirklich guter Fahrer und er leistete sich keinen Fehler", fuhr Räikkönen fort. "Ich lauerte auf eine Chance hinter ihm, aber er gab mir keine, also hatte ich keine Überholmöglichkeit. Nach dem Qualifying wussten wir, dass wir ein schnelles Auto hatten, aber nach dem ersten Boxenstopp versuchten wir zu schätzen, wie viel McLaren nachgetankt hatte, weil wir sie überholen wollten. Das klappte leider nicht."

Entscheidung fiel schon im Qualifying

"Ich mag Rennen nicht, in denen ich hinter einem anderen Fahrzeug feststecke - das ist ziemlich langweilig." Kimi Räikkönen

Wirklich nahe an der Führung dran war er allerdings nur im letzten Stint auf superweichen Reifen, als Hamilton Probleme mit der Lenkung hatte. So oder so sagte Räikkönen: "Ich mag Rennen nicht, in denen ich hinter einem anderen Fahrzeug feststecke - das ist ziemlich langweilig. Der Hungaroring ist wirklich eine Herausforderung, aber man muss das Qualifying hinbekommen und vorne losfahren, wenn man eine Chance haben will."

In Sachen Titelkampf will er nach der Sommerpause jedenfalls noch einmal alles geben, um die verbliebene kleine Chance zu nutzen: "Die Weltmeisterschaft ist noch nicht vorbei, das steht fest. Der Rückstand auf den Führenden hat sich nicht groß verändert und wir können nicht aufgeben. Wir haben ein exzellentes Auto und der Hungaroring war eine Strecke, auf der wir damit rechnen mussten, einen kleinen Nachteil zu haben", so der 27-Jährige.

Zuversicht für die nächsten Rennen

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen glaubt, dass die nächsten Strecken dem F2007 liegen werden Zoom

"Wann immer wir ein Rennen gewonnen haben, zum Beispiel in Magny-Cours und Silverstone, holten wir auf. Ich bin davon überzeugt, dass wir auf ähnlichen Strecken ähnlich stark sein werden. In Istanbul, Monza und Spa-Francorchamps, wo es viele lange Geraden und schnelle Kurven gibt, sollten wir dazu in der Lage sein, die Stärken unseres F2007 voll auszuspielen", gab Räikkönen zu Protokoll.

Dass er dabei auf fremde Hilfe angewiesen ist, weiß er - und damit meint er nicht nur Patzer von Hamilton, sondern auch Unterstützung vom Teamkollegen: "Felipe (Massa; Anm. d. Red.) und ich müssen versuchen, ein paar Doppelsiege nach Hause zu fahren. Ich weiß, dass es schwierig ist, sechs Rennen hintereinander zu gewinnen, aber wir müssen es probieren. Mit ein bisschen Glück können wir die Führenden noch einholen", meinte der Finne abschließend.