Jordans nächster Schritt?
Jordan kündigte bereits vor einem Monat an, dass man bald weitere Veränderungen bekannt geben wolle - bisher aber gab es nur Gerüchte
(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2004 neigt sich dem Ende zu, alle Formel-1-Teams arbeiten auf Hochtouren im Hinblick auf die kommende Saison, und doch ist nicht alles geregelt. Das Team von Eddie Jordan war wohl das bedrohteste Team, denn der Ire stand unmittelbar nach der Saison 2004 ohne Motoren da. Toyota sprang in die Bresche, sodass Jordan 2005 mit japanischen Kraftpaketen im Heck an den Start gehen wird.

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Teamchef Eddie Jordan: Um sein Team ranken sich derzeit viele Gerüchte
"Die Lieferung von Toyota-Motoren ist ein großer Schub für Jordan und ich bin begeistert, in den kommenden Wochen und Monaten unser Paket für 2005 zu schnüren. Diese Bekanntgabe, zusammen mit einigen anderen, die in Kürze folgen werden, werden Jordan neu beleben und wir hoffen, dass wir Toyota beim Kampf in der Weltmeisterschaft unterstützen können", erklärte Jordan vor fast genau einem Monat.#w1#
Von den "einigen anderen Bekanntgaben" war bisher jedoch nichts zu vernehmen, nur Gerüchte machten in unregelmäßigen Abständen die Runde. Erste Vermutung: Jordan schließt sich mit Christian Horner und dessen Arden-Team zusammen. Doch Horner hätte kaum die finanziellen Mittel, einen Formel-1-Rennstall zu übernehmen. Überdies hat er Arden für die neue GP2-Serie bereits gemeldet.
Horner und 'Huabin' - Investor oder Käufer?
Nun kamen jene Gerüchte wieder ins Spiel, die schon Anfang November für Furore sorgten. Damals reiste Eddie Jordan nach China, um mit Investoren zu sprechen. Namentlich ging es dabei um die chinesische Investmentgruppe 'Huabin', die keinen Hehl daraus machte, auch das komplette Team übernehmen zu wollen.
"Wir spielten schon zu Beginn des Jahres mit dem Gedanken, ein Formel-1-Team zu kaufen, aber konkret wurde es erst nach dem großen Erfolg des China-Grand-Prix'", erklärte Unternehmenssprecher Luo Jifu der 'Shanghai Daily News'. "Wenn man sich das große wirtschaftliche Interesse, das in Shanghai erzeugt wurde, ansieht, dann könnte auch ein von China unterstütztes Team Erfolg haben."
Christian Horner wiederum soll sich nun mit jenen chinesischen Geldern im Rücken wieder um eine Akquirierung des Jordan-Teams bemüht haben. Diesen Spekulationen versuchte der Rennstall den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Jordan hat schon immer permanente Diskussionen mit Parteien geführt, die daran interessiert waren, in die künftige Leistungsfähigkeit des Teams zu investieren", erklärte ein Sprecher des Teams gegenüber 'Pitpass'.
Midland zu Besuch im Jordan-Werk
Nun, nachdem sich die Gerüchte um China und Horner etwas beruhigt haben, nimmt die Geschichte wieder eine neue Wendung. Nach Informationen des 'Autosport'-Magazins soll nun auch das neue Midland-Team Interesse angemeldet haben. Alex Shnaider möchte für 2006 einen eigenen Rennbetrieb auf die Beine stellen, doch der Geschäftsmann besuchte bereits nach dem Ford-Rückzug auch die Teambasis von Jaguar.
Für Midland hätte die Übernahme gleich mehrere Vorteile: Zum einen müsste man keine eigene Basis in England gründen, zum anderen würde die Einschreibegebühr bei der FIA entfallen. Jedoch ist dieser Gedanke wieder nur pure Spekulation, denkbar wäre auch, dass Shnaider in Silverstone nur Jordans Unterstützung sucht, sei es bei baulichen Maßnahmen oder auch beim Rennbetrieb. Die momentane Situation lässt jedoch immer wieder mehr oder weniger große Fragezeichen hinter dem Jordan-Team aufblitzen.

