• 12.11.2001 15:18

  • von Marcus Kollmann

Jordan verrät Trennungsgrund von Frentzen

Der Teamchef hat einmal mehr die Hintergründe der plötzlichen Trennung von Heinz-Harald Frentzen beleuchtet

(Motorsport-Total.com) - Als wenige Tage vor dem Großen Preis von Deutschland die Nachricht von der Kündigung Heinz-Harald Frentzens durch Eddie Jordan die Runde machte, waren Formel-1-Fans und -kenner gleichermaßen überrascht. Niemand hatte im Traum damit gerechnet, dass Eddie Jordan den Deutschen vor die Tür setzen würde.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Für die langfristigen Pläne war Frentzen der falsche Mann, sagt Jordan

Daraufhin konfrontiert mit jeder Menge Fragen, versuchte der Ire so weit es ihm möglich war Antworten zu geben und seine Entscheidung zu rechtfertigen. Da nach wie vor aber die Klage von Heinz-Harald Frentzen gegen sein ehemaliges Team läuft, haben sich beide Parteien bislang recht bedeckt über die ausschlaggebenden Gründe der Kündigung gehalten.

Bislang waren weder dem Teamchef noch seinem ehemaligen Rennfahrer mehr als ein paar Lippenbekenntnisse zu entlocken.

Im aktuellen Magazin 'F1 Racing' begründete Eddie Jordan seine Entscheidung nun noch einmal und beteuerte gleichzeitig, dass er niemals Frentzen für die enttäuschend verlaufene Saison die Schuld gegeben habe.

"Er war wirklich gut, jedoch hatte er ernste Meinungsverschiedenheiten mit einigen seiner Ingenieure und später dann hatten wir beide bezüglich der weiteren Zukunft des Teams andere Ansichten. Aber ich habe nie gesagt es wäre seine Schuld. Schlussendlich ging es allein um die längerfristige Zukunft des Teams", machte Jordan noch einmal deutlich, dass Frentzen in die neuen Pläne plötzlich nicht mehr passte.

"Wir haben ihm einfach kein Auto gegeben welches gut oder zuverlässig genug war", nahm der Teamchef die Schuld für die ausgebliebenen Erfolge auf sich und seinen Ex-Angestellten in Schutz.

Wie schon erwähnt brach aber Frentzen letztendlich seine andere Meinung in Bezug auf die weitere Entwicklung des Teams das - bildlich gesprochen - Genick. Jordan konnte und wollte eigenen Ausführungen nach kein Drama wie bei den ersten Gesprächen riskieren und war nicht mehr hundertprozentig überzeugt in Frentzen den richtigen Mann zur Realisierung seiner Pläne zu haben.

Bedauern tut Jordan die Trennung vom Mönchengladbacher auf Grund der Art und Weise wie diese sich vollzog und welche Reaktionen diese nach sich gezogen hat.

Noch immer kann der 53-Jährige nicht verstehen warum Frentzen auf seinen Start beim Deutschland-Grand-Prix verzichtete: "Er hätte in Deutschland fahren dürfen, denn das hatten wir ihm angeboten, jedoch hat er aus nachvollziehbaren darauf verzichtet."

Sah die weitere Zukunft des Heinz-Harald Frentzen in der Formel 1 zunächst düster aus, so fand er später bei Prost Grand Prix ein Cockpit und konnte sich in den letzten Rennen der Saison noch einmal gut in Szene setzen. Für das kommende Jahr stehen dem Familienvater mit Prost, Arrows und Minardi gleich bei drei Teams die Türen offen.