Jordan und die Hoffnung auf ein Wunder
Das Jordan-Team gibt die Hoffnung nicht auf: Trotz der derzeit schwachen Leistungen träumt das Team vom fünften Schlussrang
(Motorsport-Total.com) - Der Abstieg des Jordan-Teams geht auch in dieser Saison weiter. Der Überraschungssieg durch Giancarlo Fisichella in Interlagos kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die "Gelben" derzeit nur hinterherfahren. Mit Glück hält man sich derzeit noch vor dem Sauber-Team, doch vom Papier her kämpfen Eddie Jordan und seine Jungs mit stumpfen Waffen gegen die Konkurrenz. Der Traum vom fünften Platz in der Herstellerwertung ist jedoch noch nicht ausgeträumt, auch wenn dafür ein mittleres Wunder geschehen müsste.

© Jordan
Das Jordan-Team hat große Pläne für Monza: Mehr Punkte
"Wir haben in der letzten Woche in Monza getestet und Basisarbeiten geleistet", erklärte Jordans Technischer Direktor Gary Anderson. "Wir sind vor dem Rennwochenende also schon einen Schritt voraus, das ist gut so. Wir haben dennoch einiges zu tun, um das Aerodynamikpaket an die Hochgeschwindigkeitsstrecke anzupassen, damit es effektiver funktioniert."
"Wegen einiger Motorenprobleme, die wir in Ungarn hatten, haben wir eine Komponente der letzten Ausbaustufe wieder mit dem alten Element ersetzt, damit die Zuverlässigkeit erhalten bleibt. Die Reifen waren bei den Testfahrten wirklich gut, und wir sind mit unserer Wahl sehr zufrieden. Es scheint ein sehr konstanter Rennreifen zu sein."
Vor vier Jahren gewann Heinz-Harald Frentzen in Italien
Bei den Freitagsfahrten werden in Monza wieder drei Jordans auf der Piste sein, denn "Zsolt Baumgartner wird uns bei der Arbeit mit den Reifen helfen", betonte Anderson. Der Einsatz von Björn Wirdheim ist damit wohl ad acta gelegt. "Die Strecke ändert sich immer nach einem Test, also müssen wir mit den Bedingungen arbeiten, die wir am Rennwochenende vorfinden werden, daher wird ein dritter Fahrer für uns hilfreich sein."
"Monza ist eine gute Strecke, und es ist fantastisch, den italienischen Enthusiasmus zu erleben ? die Atmosphäre ist immer gut. Wir haben 1999 hier mit Frentzen gewonnen. Es war ein trockenes und enges Rennen, das uns auf dieser Strecke etwas Zuversicht gibt. Noch sind drei Rennen zu fahren, und wir liegen vier Punkte hinter dem fünften Platz der Konstrukteurswertung. Wir dürfen uns nicht ausruhen, wir müssen es versuchen und unser Bestes geben."
"Monza liegt in Italien, und ein Grand Prix in meinem Heimatland ist immer etwas Besonderes", erklärte Giancarlo Fisichella. "Einer meiner Träume war immer, hier ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Ich denke nicht, dass dieser Traum in diesem Jahr Wirklichkeit werden wird, aber ich dachte genauso vor dem Rennen in Brasilien ? man kann nie wissen. Ein Traum, der in Erfüllung gehen sollte, ist, dass alles zuverlässig sein wird, und ich die Chance haben werde, ein paar Punkte zu holen."
Bedingt durch seinen schweren Unfall auf dem Hungaroring vor drei Wochen, musste Ralph Firman auch die Monza-Testfahrten der letzten Woche auslassen, "ich werde also viel Arbeit haben, die Strecke am Freitagmorgen zu lernen", so der 28-Jährige. "Aber ich freue mich darauf, denn Monza ist ein berühmter Ort und eine schnelle Strecke ? ich mag das."
Ralph Firman hofft auf weitere Punkte
"Ich weiß, dass es für das Team ein wichtiges Rennen ist, es ist der vierte Jahrestag ihres Sieges hier und auch die Heimat von Giancarlo. Ich möchte aber einfach eine solide Leistung abliefern, mich so gut wie möglich qualifizieren und das Rennen beenden. Es wäre einfach großartig, wenn ich in dieser wichtigen Phase der Saison einen oder zwei Punkte mitnehmen könnte."
"Ich habe die Testfahrten in Monza sehr genossen, weil ich dabei Erfahrung mit verschiedenen Bedingungen machen konnte", so Zsolt Baumgartner, der auch in Italien einen Jordan fahren wird. "Das Auto in trockenen und nassen Bedingungen zu fahren ist wichtig, um sich an beide Bedingungen zu gewöhnen."
"Es war eine nützliche Erfahrung und eine Herausforderung, einen Formel 1 einen Tag lang auf einer solch schnellen Strecke zu fahren, aber ich konnte viele Kilometer zurücklegen, und es war schön, dass ich den gesamten Tag über fahren konnte, ohne einen Fehler zu begehen. Das Team und ich arbeiten gut zusammen, und ich hoffe, dass ich bei den Testfahrten am Freitagmorgen einen guten Job machen kann, um das Auto für den Italien-Grand-Prix zu verbessern."

