• 27.02.2004 18:55

  • von Marco Helgert

Jordan glaubt an gute Basis für Australien

Das Jordan-Team möchte sich wieder nach vorn kämpfen ? Nick Heidfeld und Giorgio Pantano reisen entschlossen nach Melbourne

(Motorsport-Total.com) - "2004 wird Jordan zurückschlagen", so die Worte von Teamchef Eddie Jordan. Viel weiter bergab als in der Saison 2003 kann es auch kaum mehr gehen. Der Sieg von Giancarlo Fisichella, zustande gekommen in den chaotischen Wetterkapriolen Brasiliens, ragt dabei empor, ohne die gesamte Saison jedoch nachhaltig in ein besseres Licht zu rücken. Das einstige Aufsteigerteam war wieder im hinteren Teil des Starterfeldes angekommen.

Titel-Bild zur News: Giorgio Pantano

Giorgio Pantano erfüllt sich in Australien den Traum von der Formel-1-Karriere

2004 soll sich alles wieder zum Guten wenden: Mit Nick Heidfeld, Giorgio Pantano und Timo Glock wurden gleich drei neue Fahrer verpflichtet. Eddie Jordan ist von den Fähigkeiten seines Teams überzeugt: "Das ist eine stabile und zähe Truppe", so der Ire. "Wir kamen 1991 in diesen Sport und gegen alle Regeln der Wahrscheinlichkeit belegten wir Rang fünf in der Weltmeisterschaft. Man sollte auch daran erinnern, dass wir 1998 und 1999 eher durchschnittlich in die Saison gestartet sind, aber dann holten wir unseren historischen Doppelsieg und konnten Rang drei in der Meisterschaft erobern."#w1#

"Im letzten Jahr haben wir alle Erwartungen übertroffen und ein Rennen gewonnen. Man weiß also nie, was eine Saison bereithält", so Jordan. "Was ich aber weiß ist, dass wir in diesem Winter so hart gearbeitet haben. Wie sind konzentriert, wir haben ein aufregendes, junges Fahreraufgebot und wir sind bereit, uns Schritt für Schritt wieder nach vorn zu arbeiten, bis wir eines Tages wieder Rennen gewinnen können. Ich danke meiner Crew für die harte Arbeit und das Engagement und ich hoffe, dass unsere Anstrengungen auf der Strecke entlohnt werden."

"Ich bin glücklich darüber, dass wir zum ersten Rennen nach Australien gehen, weil es eine wahre Freude ist, dieses Land zu besuchen, und weil sie einen guten Job bei der Organisation des Grand Prix' in Melbourne machen", so der Ire weiter. "Ich liebe die Atmosphäre und die Tatsache, dass die Strecke inmitten der Stadt liegt. Das kurbelt wirklich den Adrenalinausstoß an und ist ein großartiger Auftakt in die Saison."

Der Jordan-Ford EJ14 ist "eine gute Basis"

Teamintern gab es auch abseits der neuen Fahrer einige Veränderungen. Gary Anderson verließ das Team als Technischer Direktor und setzte sich, vorerst jedenfalls, zur Ruhe. Technischer Manager ist nun Richard O'Driscoll. Neuer Chefdesigner ist John McQuilliam, Nicolo Petrucci ist der Chefaerodynamiker. James Robinson überwacht die Renn- und Testeinsätze und übernimmt damit auch den Posten von Gerry Hughes, der nun der Renningenieur von Nick Heidfeld ist und von Simon Cayzer assistiert wird. Um das Auto von Pantano kümmern sich Dominic Harlow und Peter Bonnington.

Der neue Jordan-Ford EJ14 fuhr erst am 2. Februar erstmals auf der Strecke, doch trotz der knappen Zeit schaffte es das Team immerhin, 4.000 Testkilometer zu absolvieren. "Wenn man den späten Beginn bedenkt, dann wurden die drei EJ14 rechtzeitig fertig. Das war eine Aufgabe, die viel Arbeit und viele Arbeitsstunden von jedem verlangt hat. In den wenigen Testwochen konnten wir die meisten geplanten Aufgaben absolvieren", erklärte James Robinson.

"Ich bin glücklich darüber, dass ich sagen kann, dass der EJ14 positive Verbesserungen gegenüber dem letztjährigen Auto gezeigt hat", fuhr er fort. "Wir haben erfolgreich mit Bridgestone und Cosworth am Paket gearbeitet und wir haben eine gute Basis, um die Saison mit dem ersten Rennen in Australien zu beginnen."

Heidfeld und Pantano möchten Jordan wieder voran bringen

Für Nick Heidfeld war das Jordan-Team die einzige verbliebene Möglichkeit, dem Formel-1-Tross treu zu bleiben. "Wie zu Hause" fühlt sich der Mönchengladbacher in seinem neuen Team. "Ich bin glücklich, dass ich in diesem Jahr mit ihnen fahren kann. Unsere ersten Tests mit dem EJ14 haben bereits gezeigt, dass es ein zuverlässiges Auto ist. Mit etwas Glück werden wir es im Jahr weiter und weiter verbessern. Das wird sicher eine Herausforderung für uns und wir werden dabei keine großen Schritte machen. Aber wir haben eine gute Basis, und nach und nach bin ich überzeugt, dass wir uns nach vorn bewegen werden und die Konkurrenz hinter uns halten können. Ich bin voll motiviert und entschlossen, mich selbst zu beweisen."

Giorgio Pantano wird in knapp einer Woche seinen ersten Formel-1-Grand-Prix bestreiten. Der Italiener kann und will seine Aufregung vor diesem Ereignis nicht verstecken. "Ich bin so glücklich, nur ein paar Tage von meinem ersten Grand Prix entfernt zu sein", erklärte der 25-Jährige. "Das wird sicher aufregend für mich werden und ich kann es kaum erwarten, auf die Strecke zu gehen ? erst dann wird alles real erscheinen. Ich hatte nur begrenzte Testmöglichkeiten, weil ich recht spät zum Team stieß, aber bisher habe ich es genossen. Ich werde alles geben, weil ich ihnen wirklich gute Ergebnisse liefern möchte."

"Jordan ist eine gute Umgebung für mich", ist der Italiener überzeugt. "Ich kann von ihnen und von meinem Teamkollegen Nick lernen. Dieses Team gehört zu den wenigen, die bereits Rennen gewonnen haben und sie möchten sich auf dieses Niveau zurückkämpfen. Mit dem neuen Auto können wir zusammen einen Weg dorthin finden. Grand-Prix-Rennen zu bestreiten ist mein Traum und auch wenn ich nicht erwarte, dass es einfach werden wird, so werde ich mein absolut Bestes geben. Ich hoffe, dass ich jedes Rennen beenden kann, und dass es die Gelegenheit geben wird, den einen oder anderen Punkt zu ergattern. Ich werde es versuchen."