Jordan: Die 'GPWC' hat uns belogen
Teamchef Eddie Jordan ist aufgebracht - der Ire fühlt sich vom Vorgehen der 'GPWC' verraten und verkauft
(Motorsport-Total.com) - Erst rasselten die in der 'Grand Prix World Championship' zusammengefassten Hersteller mit den Säbeln. Eine eigene Rennserie wollte man gründen, wenn man künftig nicht finanziell stärker an und in der Formel 1 beteiligt wird. Während auf der einen Seite Druck auf die Formel-1-Holding SLEC und die FOA ausgeübt wurde, drehte man im Hintergrund die Werbetrommel.

© Jordan
Teamchef Eddie Jordan ist mächtig sauer auf die 'GPWC'
Alle Teams sollten weit stärker von den Gewinnen der Serie profitieren. Außerdem sollten Kundenaggregate für wirklich erschwingliche Preise an Kundenteams abgegeben werden. Die 'GPWC' lockte somit auch die Teams ins Boot, die keinen Automobilhersteller in Rücken hatten. Zudem winkte jedem Rennstall eine Einmalzahlung von zehn Millionen Dollar pro Saison zusätzlich.#w1#
Doch Eddie Jordan, der das Geld sicher gut gebrauchen könnte, ist nicht mehr gut auf die Vorschläge der 'GPWC' zu sprechen. In Malaysia fand der Ire heraus, dass die Ausschüttungen nur noch in fünf Teilsummen zerlegt werden sollten. Fünf Beträge für die fünf Mitglieder der 'GPWC': BMW, Ferrari, Renault, Ford und DaimlerChrysler.
Der Rest der Teams und Hersteller, Jordan, Bar-Honda, Sauber, Toyota und Minardi, hätten keinen einzigen Cent davon gesehen. Eddie Jordan wollte dies natürlich nicht zulassen und wandte sich an Bernie Ecclestone. In Bahrain kam es zu einem Treffen zwischen dem Formel-1-Chef und den Teams, die von der 'GPWC' keine Zahlungen erhalten würden.
Ein wenig später überschlugen sich dann die Ereignisse. Die FIA veröffentlichte die Pläne für eine zukünftige Formel 1. Die Teamchefs wussten bereits davon, und eigentlich sollte bis zum ersten Treffen in Monaco Stillschweigen bewahrt werden. Gleichzeitig wurden die Verhandlungen zwischen der SLEC und der 'GPWC' für beendet erklärt.
Das "Randgeschehen" in Imola stand somit am Ende einer langen Kette von Vorfällen. Auf jeden Fall aber hat die 'GPWC' viel Kredit eingebüßt. Auf ein Entgegenkommen der kleinen Teams können sie nun nicht mehr hoffen. "Die 'GPWC' hat alle für dumm verkauft", so Eddie Jordan im 'Daily Telegraph'. "Sie sagten uns, dass wir mehr Anteile vom Kuchen bekommen würden, wenn wir ihnen folgen."
"Und preiswertere Motoren sollten wir erhalten, wenn wir dafür stimmten, dass die Traktionskontrolle bleiben darf", fuhr der Ire fort, der sich nun ärgern dürfte, diesem Wunsch entsprochen zu haben. Die Versprechungen der 'GPWC' waren "eine komplette Lüge". Vor allem der finanzielle Ausschluss der Nicht-'GPWC'-Teams traf ihn hart. "Ich habe sie damit konfrontiert, doch sie sagten, sie wüssten davon nichts. Für die anderen Teams gibt es jedoch dort nichts zu holen."

