Jordan: "Alonso kann Spieß umdrehen"

Für Ex-Teamchef Eddie Jordan ist Fernando Alonso im Titelkampf alles andere als geschlagen - Er übt Kritik an den McLaren-Piloten und am Mercedes-Team

(Motorsport-Total.com) - Viele Experten haben derzeit Red Bull und Sebastian Vettel im Titelkampf ganz oben auf der Rechnung. Doch Ex-Teamchef Eddie Jordan mahnt zur Vorsicht. Er glaubt nicht, dass Fernando Alonso, der in der WM nun sechs Punkte zurückliegt, bereits geschlagen ist, obwohl der Red Bull zuletzt das bessere Auto war als der Ferrari.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Sebastian Vettel

Fernando Alonso liegt in der WM nur knapp hinter Titelrivalen Sebastian Vettel Zoom

"Vettel scheint in fabelhafter Form zu sein, und das Momentum ist jetzt definitiv auf seiner Seite", sagt der Ire gegenüber 'khaleejtimes.com'. "Aber Alonso ist stark. Man wäre verrückt, wenn man zu diesem Zeitpunkt Wetten abschließen würde, wie diese Saison ausgeht."

Er rechnet vor allem damit, dass Alonso nicht mehr wie 2010 in Abu Dhabi in eine Strategiefalle tappen wird: "Ihm ist bewusst, was 2010 passiert ist, und man sollte damit rechnen, dass er den Spieß umdreht."

"McLaren war diese Saison eine Enttäuschung - vor allem die Fahrer." Eddie Jordan

Während Ferrari seit dem Sommer kaum mehr zulegen konnte und bei der Performance ins Hintertreffen geriet, hatte McLaren nun einige Rennen lang das beste Auto. Doch trotz einiger Siege konnte das Team aus Woking daraus kaum Kapital schlagen, schließlich liegen Lewis Hamilton und Jenson Button 62 bzw. 84 Punkte hinter WM-Leader Vettel.

Jordan übt gegenüber 'Sport360' Kritik an den Piloten: "McLaren war diese Saison eine Enttäuschung - vor allem die Fahrer. Wir alle wissen, wie gut sie beide sind. Sie sollten um die Konstrukteurs-WM kämpfen, denn sie hatten das schnellste Auto und zwei außergewöhnliche Fahrer. Aber sie ließen Ferrari entwischen."

Mit Hamilton wird einer der beiden McLaren-Piloten mit Saisonende das Team verlassen. Doch auch das neue Team des Briten sorgt bei Jordan nicht gerade für Begeisterungsstürme: "Mercedes hat mich diese Saison etwas enttäuscht. Sie sind ein Topteam mit einem Topbudget, und sie müssen sich selbst auf die Reihe kriegen, wenn Hamilton kommt. Die kleinen Teams haben sich diese Saison wirklich gut geschlagen. Es hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen. Mercedes war auch in dieser Gegend, aber sie sollten eigentlich weiter vorne sein."