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Johansson hat Spaß an der modernen Formel 1
Ex-Formel-1-Pilot Stefan Johansson im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über die aktuelle Formel 1 und seine Speedcar-Karriere
(Motorsport-Total.com) - Stefan Johansson ist ein echtes Vollgastier der wilden 80er-Jahre. Der Schwede, der in seiner Formel-1-Zeit unter anderem bei Ferrari und McLaren im Einsatz war und insgesamt zwölf Mal auf dem Podium stand, kann es einfach nicht lassen. Johansson hat nach seinem Ausstieg aus dem Grand-Prix-Sport so ziemlich alles bewegt, was Lenkrad, Gaspedal und Räder hat. Zur Zeit ist der 51-Jährige in der neuen Speedcar-Serie neben Jean Alesi, Uwe Alzen oder Johnny Herbert unterwegs. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärte uns der Schwede unter anderem, was er von der aktuellen Formel 1 hält.

© Speedcar
Stefan Johansson hat in 79 Formel-1-Rennen 88 Punkte geholt
Frage: "Stefan, du bist wegen deines Einsatzes in der Speedcar-Serie in Malaysia. Hast du nach dem Ende deiner Formel-1-Karriere Anfang der 90er-Jahre überhaupt mal eine Motorsport-Pause eingelegt?"
Stefan Johansson: "Nein, nicht so wirklich. Ich hatte mal ein oder zwei Jahre, wo ich mal nicht so viel gemacht habe. Das waren nur ein ganz paar Rennen in den Jahren. Aber ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass Rennfahren meine Leidenschaft ist und dass ich das einfach tun möchte. Also fahre ich jetzt seit etwa vier Jahren wieder nahezu in Vollzeit."#w1#
Im Speedcar-Rennen heute auf Rang sechs
Frage: "Wie lief das Speedcar-Rennen heute morgen. Hattest du Spaß?"
Johansson: "Es war okay, ich habe es genossen. Ich habe mich nach und nach weiter verbessert. Ich kann noch nicht ganz vorne mithalten, weil ich die ganzen Tests verpasst habe. In den ersten Rennen lief mein Auto auch nicht richtig und ich hatte eine Menge mechanische Probleme. Ich bin vor Indonesien überhaupt nicht mit dem Auto gefahren, aber jetzt hole ich Schritt für Schritt etwas auf. Es macht schon Spaß."
Frage: "Schaust du dir als Ex-Ferrari- und Ex-McLaren-Pilot alle Rennen an?"
Johansson: "Nein, nicht alle. Aber schon so viele wie möglich."
Frage: "Aber du hast sicher das Rennen in Australien gesehen. Wie hat dir der Saisonauftakt gefallen?"
Johansson: "Das war großartig. Es gibt jetzt einfach mehr Fahrfehler als vorher. Man sieht jetzt mehr Fehler, von denen andere Fahrer vor oder hinter einem dann profitieren können. Ich denke, dass jetzt noch ein oder zwei Elemente mehr dazu gehören, die einen kompletten Fahrer ausmachen."
Frage: "Wir haben sehr viel Spannung erlebt und auch sehr viele Zwischenfälle dort erlebt. Lag das deiner Meinung nach an der fehlenden Traktionskontrolle oder eher an der Strecke?"
Johansson: "Ich glaube es war eine Kombination dieser beiden Faktoren und es kam auch noch hinzu, dass sowohl die Fahrer als auch die Teams sich noch nicht an die neuen Dinge gewöhnt haben. Ich glaube, dass ist einfach eine Sache der Gewöhnung. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ab Mitte der Saison immer weniger solcher Zwischenfälle erleben werden. Dann werden die Teams immer mehr verstanden haben, wie sie dem Auto einen Teil des verlorenen Grips wieder zurückgeben können."
Die tierischen Formel-1-Jahre
Frage: "In deiner Formel-1-Zeit seid ihr mit den 1500 PS starken Turbomotoren unterwegs gewesen, heutzutage haben die Motoren gerade einmal noch rund 700 PS. Was gefällt dir besser?"
Johansson: "Ich glaube, die Autos damals waren in vielerlei Hinsicht die aufregendsten Autos, die es jemals in der Formel 1 gegeben hat. Diese Kisten waren ähnlich schwierig zu bändigen wie Tiere und wirklich nicht einfach zu fahren. Wir hatten nicht so viel Downforce, der meiste Grip kam von den Reifen und dann eben diese Wahnsinnspower."

© Speedcar
Stefan Johansson ist neuerdings in der Speedcar-Serie unterwegs Zoom
Frage: "Das war aber auch eine gefährliche Zeit. Die Formel 1 hat seitdem riesige Fortschritte im Bereich Sicherheit gemacht. Wie denkst du darüber?"
Johansson: "Das ist natürlich gut so. Es kann nichts schlimmes daran sein, die Sicherheit zu erhöhen. Aber natürlich hat das auch zur Konsequenz, dass manche Piloten auf einigen Strecken Risiken eingehen, die sie nicht eingehen müssten. Vor 20 Jahren waren die Leitplanken nur wenige Zentimeter von der Strecke entfernt, da musste man eben vorsichtiger sein. Aber insgesamt muss man ganz klar sagen, dass die Verbesserung der Sicherheit nur gut ist."

